Lage des Großhandels im August 2020

Lage des Großhandels im August 2020

Wie beurteilen die Großhandelsunternehmen ihre wirtschaftliche Lage und die weiteren konjunkturellen Perspektiven mit Blick auf die Auswirkungen der Coronakrise? Antworten hierauf liefert die traditionelle Umfrage zur Lage und Perspektive im Großhandel durch unseren Spitzenverband BGA.

Die Coronakrise belastet die deutsche Wirtschaft massiv. Es zeichnet sich aber eine einsetzende Erholung ab. Das spiegelt auch die Stimmung im Großhandel wider. In der Umfrage des BGA zeigen sich die Großhändler weiterhin verhalten, gewinnen aber vorsichtig an Zuversicht. Der BGA-Klimaindikator zeigt nach seinem historischen Tiefpunkt im Mai wieder aufwärts. Dabei haben sich die Geschäftserwartungen stärker verbessert als die Geschäftslage. Der Großhandel wird weiter mit den Folgen der Corona-Pandemie zu kämpfen haben. Der BGA erwartet für 2020 ein Umsatzminus von bis zu neun Prozent. Strukturell wird die Aufhellung von einer verbesserten Erwartung an Auftragseingänge und Kapazitätsauslastung getragen.

Der BGA geht vor diesem Hintergrund davon aus, dass sich nach dem massiven Einbruch die wirtschaftlichen Aktivitäten im Zuge der allmählichen Lockerungen der Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie wieder verstärken. Allerdings erwarten die Unternehmen mehrheitlich, dass die Pandemie erst im kommenden Jahr, wenn nicht gar erst später überwunden wird. Dementsprechend rechnen die Großhändler damit, dass die Pandemie strukturelle Spuren hinterlässt. Neben einem Turbo für die Digitalisierung sehen die Unternehmen Änderungen in der Unternehmenskultur und den Arbeitsformen (Homeoffice) sowie eine Neuausrichtung der Geschäftsmodelle als neue Trends. Wirtschaftspolitisch erwarten die Unternehmen den Abbau von Bürokratie und Regulierung in allen Rechtsbereichen.

Die detaillierten Ergebnisse der Großhandelsumfrage werden in der aktuellen Ausgabe von Trends & Analysen Großhandel 2/2020 erläutert.

Bild: © Have a nice day – stock.adobe.com

Getränke­fach­groß­handel reduziert im Juni seine Verluste

Getränke­fach­groß­handel reduziert im Juni seine Verluste

Der Getränkefachgroßhandel leidet im Juni weiter unter dem teilweise verhaltenen Gastronomiegeschäft und den ausbleibenden Veranstaltungen, reduziert aber seine Verluste im Vergleich zum Vormonat. So erzielen die Fachgroßhändler ein reales Plus von 15,0 Prozent (nominal 14,9 Prozent) im Vergleich zu Mai. Gegenüber 2019 vermelden sie ein Minus von 3,8 Prozent (nominal minus 2,2 Prozent).

Kumuliert betrachtet sinkt der Umsatz bis einschließlich Juni um 7,2 Prozent (nominal minus 5,7 Prozent).

Quelle: Statistisches Bundesamt

 

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Bierabsatz sinkt im Juli um weitere 6 Prozent

Bierabsatz sinkt im Juli um weitere 6 Prozent

Die deutschen Brauer erzielen beim Inlandsbierabsatz im Juli ein Minus von 6,0 Prozent im Vergleich zu 2019. Der Bierexport erholt sich von seinen dramatischen Verlusten und steigt um 3,4 Prozent. Daraus ergibt sich ein Minus von 4,4 Prozent beim Gesamtbierabsatz. Dieser zeigt wie gewohnt große Unterschiede zwischen den Bundesländern. So erzielt Hessen ein Absatzminus von 21,2 Prozent und Sachsen-Anhalt ein erfreuliches Plus von 9,9 Prozent. Biermischgetränke sinken bundesweit um deutliche 15,9 Prozent.

Kumuliert betrachtet sinkt der Gesamtbierabsatz einschließlich Juli 2020 um 6,2 Prozent, die Ausfuhr um 7,5 Prozent sowie der Inlandsabsatz um 6,0 Prozent. In den Zahlen bleiben alkoholfreie Biere und alkoholfreie Biermischgetränke wie immer unberücksichtigt.

Quelle: Statistisches Bundesamt

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Gastgewerbe im Juni weiter in der Krise: Minus 42 Prozent gegenüber 2019

Gastgewerbe im Juni weiter in der Krise: Minus 42 Prozent gegenüber 2019

Das deutsche Gastgewerbe erzielt im Juni ein Minus von 42,2 Prozent gegenüber 2019 (nominal minus 41,4 Prozent). Die Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen zeigen jedoch Erfolg. Im Vergleich zum Vormonat steigt der Umsatz real um 63,6 Prozent.

Bei den Beherbergungsunternehmen fällt der Umsatz real um 52,1 Prozent (nominal minus 52,4 Prozent). Die Gastronomie verzeichnet ein reales Umsatzminus von 36,3 Prozent (nominal minus 34,8 Prozent), das getränkeintensivere Gaststättengewerbe ein reales Minus von 34,6 Prozent (nominal minus 32,7 Prozent), die Schankwirtschaften ein reales Minus von 53,9 Prozent (nominal minus 52,7 Prozent) sowie die Caterer und sonstigen Verpflegungsdienstleister ein reales Minus von 43,1 Prozent (nominal minus 42,4 Prozent).

Kumuliert betrachtet erzielt das Gastgewerbe bis einschließlich Juni 2020 real 39,7 Prozent weniger als 2019 (nominal minus 38,5 Prozent). Die Beherbergungsunternehmen erzielen im selben Zeitraum ein reales Minus von 48,6 Prozent (nominal minus 48,2 Prozent), die Gastronomen ein reales Minus von 34,7 Prozent (nominal minus 33,1 Prozent), die Caterer ein reales Minus von 29,7 Prozent (nominal minus 28,6 Prozent) und das getränkeintensivere Gaststättengewerbe ein reales Minus von 36,1 Prozent (nominal minus 34,3 Prozent). Die Schankwirtschaften vermelden einen realen Umsatzrückgang von 45,5 Prozent (nominal minus 44,1 Prozent).

Quelle: Statistisches Bundesamt

Brauereien kündigen Pool-Gesellschaft an

Brauereien kündigen Pool-Gesellschaft an

Bitburger, Krombacher, Warsteiner und die Radeberger Gruppe planen die Gründung eines 0,33-Liter-Longneckpools. Damit setzen die vier Brauereien ein klares Signal für Mehrweg.

Einen zentral geregelten Flaschenpool im Segment Bier gibt es bislang nicht. Anders als bei den deutschen Mineralbrunnen, deren Perlenflasche im letzten Jahr ihren 50. Geburtstag feierte, erfolgt die Verwendung der Mehrwegpoolflaschen beim Bier aktuell ohne jegliches übergreifendes Management. Umso erfreulicher ist es, dass nun Verwender einen gemeinsamen Schritt zu einem nachhaltigen, einheitlichen Pool-Management unternehmen. Damit setzen sie ein Zeichen gegen den Trend der Individualisierung als Marketinginstrument und fokussieren sich auf das zukünftig mehr und mehr entscheidende Thema der Nachhaltigkeit. Mit dem Übergang des bestehenden, offenen 0,33-Liter-Longneckpools in einen für alle Verwender offenen, aber gesteuerten Pool, stärken sie langfristig die Qualität des Gebindes sowie den ökologischen Fußabdruck.

Klare und transparente Regeln des Pool-Managements sorgen für eine optimale Pflege des Pools und stellen höchste Qualität sicher. Konkret muss das bedeuten, dass sich alle Gesellschafter dazu verpflichten, regelmäßig Neuflaschen in den Pool einzuspeisen und abgenutzte Flaschen frühzeitig auszusortieren. Die Vereinbarung umfasst mit Weiß, Braun, Grün und Blau die gängigen Flaschenfarben. Die neue Gesellschaft ist offen für weitere Verwender und auf die Unterstützung anderer Marktteilnehmer angewiesen. Diese sollen unter den gleichen Bedingungen mitwirken wie die Initiatoren. Wünschenswert wäre, dass auch andere mittelständische Brauer und Big Player wie AB Inbev, Paulaner, Carlsberg, oder Weißglas-Verwender wie Fritz Kola und andere Erfrischungsgetränkehersteller sich dieser Initiative anschließen. Vorbehaltlich der Zustimmung des Kartellamtes ist der Start für das Frühjahr 2021 geplant. Wir sind gespannt.

 

Getränke­fach­groß­handel reduziert im Juni seine Verluste

Getränke­fach­groß­handel setzt Verluste im Mai fort

Der Getränkefachgroßhandel leidet im Mai weiter unter den Auswirkungen der Coronakrise. Die Fachgroßhändler erzielen ein reales Minus von 15,4 Prozent (nominal minus 14,0 Prozent).

Kumuliert betrachtet sinkt der Umsatz bis einschließlich Mai um 8,5 Prozent (nominal minus 7,0 Prozent).

Quelle: Statistisches Bundesamt

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