


Gastgewerbeumsatz 2020 real voraussichtlich 38 Prozent niedriger als 2019

Der zweite Lockdown führt im Gastgewerbe zu katastrophalen Verlusten. Im November sinkt der Umsatz real um 67,9 Prozent (nominal minus 66,4 Prozent). Das Statistische Bundesamt schätzt, dass der Jahresumsatz 2020 voraussichtlich 38 Prozent gegenüber 2019 sinken wird.
Bei den Beherbergungsunternehmen fällt der Umsatz gegenüber dem Vorjahr real um 82,2 Prozent (nominal minus 81,9 Prozent). Die Gastronomie erzielt ein reales Umsatzminus von 60,1 Prozent (nominal minus 57,9 Prozent), das getränkeintensivere Gaststättengewerbe ein reales Minus von 64,7 Prozent (nominal minus 62,2 Prozent). Die Schankwirtschaften (real minus 84,0 Prozent, nominal minus 82,4 Prozent) sowie die Caterer und sonstigen Verpflegungsdienstleister (real minus 45,1 Prozent, nominal minus 43,2 Prozent) müssen ebenfalls starke Abschläge wegstecken.
Im bisherigen Jahresverlauf bleiben die Umsätze der Branche real 35,9 Prozent unter dem Wert der ersten 11 Monate des Vorjahres (nominal minus 33,4 Prozent). Die Beherbergungsunternehmen verzeichnen im selben Zeitraum ein reales Minus von 42,8 Prozent (nominal minus 41,6 Prozent), die Gastronomen ein reales Minus von 31,9 Prozent (nominal minus 28,7 Prozent), die Caterer ein reales Minus von 33,6 Prozent (nominal minus 32,1 Prozent) und das getränkeintensivere Gaststättengewerbe ein reales Minus von 31,5 Prozent (nominal minus 27,8 Prozent). Die Schankwirtschaften setzen weiterhin fast nur die Hälfte im Vergleich zum Vorjahr um und weisen einen realen Umsatzrückgang von 48,0 Prozent (nominal minus 45,0 Prozent) aus.
Quelle: Statistisches Bundesamt

Bundestagsabgeordnete Dr. Daniela De Ridder besucht Getränkefachgroßhandel Hüsemann und Schroven

Dr. Daniela De Ridder beim Besuch des Getränkefachgroßhandels Hüsemann und Schroven. Foto: SPD
Die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Daniela De Ridder besuchte im Dezember den Getränkefachgroßhandel Hüsemann und Schroven. Dort informierte sie sich bei den Geschäftsführern Jens Hüsemann und Jörg Schroven über die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie. Beim Thema Mehrwegsystem betont sie, dass Verbraucher mit dem Kauf von Mehrwegflaschen einen wichtigen Beitrag zum Erhalt regionaler Arbeitsplätze und für den Klimaschutz leisten können.
Die Schließung der Gastronomie und der Ausfall zahlreicher Veranstaltungen führen auch bei Hüsemann und Schroven zu einem drastischen Umsatzverlust, berichten die Geschäftsführer der Bundestagsabgeordneten. Dennoch blicken sie optimistisch in die Zukunft und versuchen durchzuhalten, bis wieder Normalität eintritt. Viele Firmenfahrzeuge haben die beiden vorerst stillgelegt und die Tilgung von Bankkrediten ausgesetzt. „Das war dank der guten Zusammenarbeit mit den Versicherungen und den Banken problemlos möglich“, so Hüsemann. Außerdem nehmen sie das ausgeweitete Kurzarbeitergeld in Anspruch. Von Aushilfskräften musste sie sich leider trennen.
Hüsemann und Schroven haben konkrete Verbesserungswünsche an die Politik: Mehr Flexibilität, z. B. eine Staffelung der November- und Dezemberhilfen, wie es diese auch schon im Bereich der Überbrückungshilfen gibt. De Ridder nimmt die Anregung mit nach Berlin.
„Um die erheblichen Umsatzeinbrüche vor allem für kleine und mittelständische Betriebe abzufedern, konnten Unternehmen, Betriebe, Selbstständige, Vereine und Einrichtungen die sogenannten Novemberhilfen beantragen, die auch für den Monat Dezember verlängert und ausgeweitet wurden.
Ob die finanziellen Unterstützungszahlungen vom Bund ankommen und welche Auswirkungen die Schließungen der Gastronomiebetriebe und die Absage zahlreicher Veranstaltungen auf den hiesigen Getränkefachgroßhandel haben, das wollte ich bei meinem Besuch beim Getränkefachgroßhandel Hüsemann und Schroven in Nordhorn erfahren.“
Angesprochen auf das Thema der Ausweitung des Mehrwegsystems, sagt De Ridder, dass das SPD-geführte Bundesumweltministerium den Einsatz von Mehrwegsystemen fördert und den Mehrweganteil auf 70 Prozent erhöhen möchte.
Sie führt weiter aus: „Die Stärkung des Mehrwegsystems ist für zahlreiche kleine und mittelständische Unternehmen von großer Bedeutung. Mit Getränken in Mehrwegflaschen können Verbraucher einen wichtigen Beitrag für den Klima- und Ressourcenschutz leisten und kleine und mittelständische Mehrwegabfüller vor Ort unterstützen, um regionale Arbeitsplätze zu erhalten.“

Bierabsatz im November: Weiterhin hohe Verluste

Der Lockdown in der Gastronomie, Event- und Partyverbote belasten die deutschen Brauer im November wie erwartet hart. Während die Zapfhähne trocken bleiben, bricht der Bierabsatz im Inland um 15,2 Prozent ein. Der Export vermeldet ein Minus von 8,2 Prozent. Daraus ergibt sich ein Minus von 14,1 Prozent (ca. 940.000 Hektoliter) beim Gesamtbierabsatz im Vergleich zu 2019. Dieser zeigt wie gewöhnlich große Unterschiede zwischen den Bundesländern. So muss Schleswig-Holstein/Hamburg ein Absatzminus von 44,0 Prozent hinnehmen, während Thüringen „nur“ ein Minus von 5,1 Prozent erzielt. Biermischgetränke sinken bundesweit zweistellig um 12,7 Prozent.
Kumuliert reduziert sich der Inlandsbierabsatz einschließlich November 2020 um 5,4 Prozent, der Export um 5,0 Prozent und der Gesamtbierabsatz um 5,3 Prozent. In den Zahlen werden alkoholfreie Biere und alkoholfreie Biermischgetränke nicht berücksichtigt.
Quelle: Statistisches Bundesamt

Getränkefachgroßhandel: Minus 6 Prozent im Oktober

Kumuliert betrachtet sinkt der Umsatz im Getränkefachgroßhandel bis einschließlich Oktober real um 4,9 Prozent und nominal um 3,4 Prozent.
Quelle: Statistisches Bundesamt

Gastgewerbe im Oktober wieder zweistellig im Minus

Im Oktober sacken die Umsätze des deutschen Gastgewerbes erneut zweistellig ab, teilt das Statistische Bundesamt mit. Gegenüber 2019 erwirtschaftet das Gastgewerbe ein reales Minus von 31,0 Prozent (nominal minus 27,4 Prozent). Gastwirte und Hoteliers spüren die Auswirkungen der Pandemie besonders stark.
Bei den Beherbergungsunternehmen fällt der Umsatz gegenüber dem Vorjahr real um 37,5 Prozent (nominal minus 36,3 Prozent). Die Gastronomie erzielt ein reales Umsatzminus von 27,0 Prozent (nominal minus 21,9 Prozent), das getränkeintensivere Gaststättengewerbe ein reales Minus von 25,0 Prozent (nominal minus 19,1 Prozent). Die Schankwirtschaften (real minus 52,5 Prozent, nominal minus 47,7 Prozent) sowie die Caterer und sonstigen Verpflegungsdienstleister (real minus 34,1 Prozent, nominal minus 32,0 Prozent) müssen ebenfalls starke Abschläge wegstecken.
Im bisherigen Jahresverlauf bleiben die Umsätze der Branche real 32,9 Prozent unter dem Wert der ersten 10 Monate des Vorjahres (nominal minus 30,3 Prozent). Die Beherbergungsunternehmen verzeichnen im selben Zeitraum ein reales Minus von 39,3 Prozent (nominal minus 38,0 Prozent), die Gastronomen ein reales Minus von 29,3 Prozent (nominal minus 25,9 Prozent), die Caterer ein reales Minus von 32,3 Prozent (nominal minus 30,8 Prozent) und das getränkeintensivere Gaststättengewerbe ein reales Minus von 28,4 Prozent (nominal minus 24,6 Prozent). Die Schankwirtschaften setzen weiterhin fast nur die Hälfte im Vergleich zum Vorjahr um und weisen einen realen Umsatzrückgang von 44,8 Prozent (nominal minus 41,6 Prozent) aus.
Quelle: Statistisches Bundesamt