Mehrweg-Innovationspreis geht an Hassia Mineralquellen und fritz-kola

Mehrweg-Innovationspreis geht an Hassia Mineralquellen und fritz-kola

Mit dem Mehrweg-Innovationspreis ehren die Deutsche Umwelthilfe und die Stiftung Initiative Mehrweg bereits seit 2006 besonders zukunftsweisende Leistungen im Mehrwegbereich. Die Auszeichnung für das Jahr 2020 geht an Hassia Mineralquellen und fritz-kola. Beide Unternehmen erhöhen durch ihre Arbeit den ökologischen Vorsprung von Mehrweg vor Einweg begründet die Jury.

Der Mehrweg-Innovationspreis richtet sich von Verpackungsherstellern und Produktdesignern über Getränkeproduzenten und Abfüller bis hin zu Handelsunternehmen. Sogar engagierte Einzelpersonen können sich mit ihren Ideen rund um Glas-Mehrweg bewerben. Denn mit bis zu 50 Wiederbefüllungen und einem anschließenden hochwertigen Recycling sind Glas-Mehrwegflaschen schon lange ein Synonym für umweltfreundliche Verpackungslösungen. Der Wettbewerb stärkt die Wahrnehmung des deutschen Mehrwegsystems als moderne und hochtechnologische Verpackungsart und bietet eine öffentlichkeitswirksame Plattform.

Zu den Gewinnern zählt 2020 Hassia Mineralquellen. Durch modernste Abfüll- und Anlagentechnik trägt der Mineralbrunnen dazu bei, dass Mehrwegflaschen noch mehr Ressourcen und Energie einsparen und den ökologischen Vorsprung vor Einweg weiter ausbauen.

„Durch die neue Anlagentechnik kann Hassia den Abfüllprozess deutlich optimieren und unter anderem den Wasser und Energieaufwand signifikant reduzieren. Die neue Anlagentechnik unterstreicht nochmals, dass die politische Mehrwegförderung besonders wichtig ist, wenn es darum geht die gesetzlichen Klimaschutzziele zu erreichen und die Rekordmüllberge kleiner werden zu lassen“

Jens Oldenburg

Geschäftsführer der Stiftung Initiative Mehrweg

Fritz-kola hat 2020 mit der Aktion „Trink aus Glas“ eine beispielgebende Bewegung gestartet, um regionale Glas-Mehrwegflaschen in den Verkaufsregalen zum Standard zu machen und die Flut von Einweg-Plastikflaschen zu stoppen. Den angestrebten Systemwandel von Einweg zu Mehrweg soll Umweltministerin Svenja Schulze mit konsequenter Mehrwegförderung und einer Abgabe auf Einweg-Plastikflaschen und Dosen unterstützen, so die Initiatoren.

„Mit der Mehrweg-Bewegung „Trink aus Glas“ tut fritz-kola gezielt etwas für Klima- und Umweltschutz. Das Unternehmen will einen Systemwandel von Einweg zu Mehrweg in der Getränkeindustrie erreichen und Menschen dazu bewegen, ihre Getränke nur noch aus wiederbefüllbaren Glasflaschen zu trinken. Besonders wichtig ist dabei die Ansprache von jungen Leuten, die in Supermärkten fast nur noch Plastikflaschen sehen.“

Barbara Metz

Stellvertretende DUH-Bundesgeschäftsführerin

Die fachkundige Jury besteht u. a. aus Kreislaufexperten der Stiftung Initiative Mehrweg, den dem Verband Pro Mehrweg, den Privaten Brauereien, der Deutschen Umwelthilfe und dem Bundesverband des Deutschen Getränkefachgroßhandels.

Steckbriefe der ausgezeichneten Preisträger und Innovationen sowie Videostatements der Preisträger finden Sie unter www.duh.de/mehrweg-innovationspreis.

Auch in diesem Jahr werden wieder neue Mehrweg-Innovationen mit Fokus auf Glas gesucht. Die Ausschreibung für das Jahr 2021 wird in Kürze auf der Webseite erscheinen. Machen Sie mit und werden Teil der Mehrwegbewegung!

„Die Branche wird wieder in Schwung kommen“ – Dirk Reinsberg im Gespräch mit Getränke News

„Die Branche wird wieder in Schwung kommen“ – Dirk Reinsberg im Gespräch mit Getränke News

Der erneute Lockdown seit Anfang November hat die Krise der Gastronomie und der Getränkebranche noch einmal verschärft. Absatz- und Umsatzrückgänge haben historische Dimensionen. Davon betroffen ist auch der gastronomieorientierte Getränkefachgroßhandel (GFGH). Getränke News fragte GFGH-Bundesverbandschef Dirk Reinsberg nach den größten Herausforderungen für 2021.

Getränke News: Was werden 2021 die größten Herausforderungen der Getränkebranche sein? Ab wann erwarten Sie wirtschaftlichen Aufschwung?

Reinsberg: Unser vordringlichstes Ziel muss sein, die Pandemie gemeinschaftlich nachhaltig zu bekämpfen und einzudämmen. Gelingt uns dies, wovon ich überzeugt bin, werden wir auch im Laufe des Jahres 2021 und den Folgejahren an bisherige wirtschaftliche Erfolge anknüpfen können. Die derzeit schwer gebeutelte Gastronomie, der gastronomieorientierte Getränkefachgroßhandel und fassbierorientierte Brauer werden wieder in Schwung kommen.

Getränke News: Was fordern Sie bis dahin von der Politik?

Reinsberg: Die bereits initiierten Maßnahmen sowie Wirtschaftshilfen sollten unbürokratisch abgewickelt und ausgezahlt werden und gegebenenfalls auf ein volkswirtschaftlich vertretbares Maximum ausgeweitet werden. Gleichzeitig sollte seitens der Politik Klarheit darüber geschaffen werden, dass sich die Steuerlast der Unternehmen aufgrund der aktuell erhöhten Staatsausgaben in den nächsten Jahren nicht negativ verändern wird. Das gibt Planungssicherheit und fördert unternehmerisches Handeln. Beides brauchen wir, um die ohnehin auf der Agenda stehenden Herausforderungen anzugehen und zu meistern.

Getränke News: … die da wären?

Reinsberg: Digitalisierung und Klimawandel. Zwei Megathemen, deren Auswirkungen auch wir in der Getränkebranche unmittelbar zu spüren bekommen. Wir sollten hier die Herausforderung annehmen und aktiv handeln und gestalten. Ein Jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten.

Getränke News: Wie sollte sich der Getränkefachgroßhandel darauf vorbereiten?

Reinsberg: Jeder Getränkefachgroßhändler muss sich die Frage stellen, wie er in einem zunehmend digitalisierten Umfeld seine internen Prozesse anpasst, optimiert und digitalisiert. In diesem Bereich ist durch die Corona-Krise eine Dynamik zu spüren, der sich kaum einer zu entziehen vermag. Digitale Netzwerke und Plattformen bilden teilweise einen vollkommen neuen Wirtschaftszweig bzw. revolutionieren bestehende
Dienstleistungsangebote. Der sich abzeichnende Wandel ist fundamental und nicht jeder ist darüber erfreut. Allerdings bietet die digitale Disruption viele Chancen. Wir müssen sie „nur“ ergreifen.

Getränke News: Stichwort Klimawandel: Inwieweit sollte die Getränkebranche hier ihren Beitrag leisten?

Reinsberg: Der Getränkefachgroßhandel ist seit Jahrzehnten wichtiger Bestandteil des Mehrwegsystems. Mehrweg ist gelebter Klimaschutz und reduziert den CO2-Ausstoß, so dass wir all unsere Anstrengungen zur Revitalisierung und zum Ausbau des Mehrwegsystems gemeinschaftlich mit unseren Partnern fortsetzen werden. In diesem Zusammenhang hoffe ich sehr, dass das Jahr 2021 einen Durchbruch für einen gemeinsamen und einheitlichen Flaschen-Mehrwegpool der Brauer bringen wird, der verbindliche Regeln für die Teilnahme definiert, Qualitätsstandards sicherstellt und gleichzeitig Neutralität und Unabhängigkeit jedes Unternehmens gewährleistet. Das wäre für das Mehrwegsystem ein wichtiger Meilenstein. Mit Blick auf die zu erreichenden Klimaziele müssen sich die Unternehmen auch in vielen anderen Bereichen noch optimieren. Klimaneutralität sollte hier im Fokus stehen.

Getränke News: Klimaschutz kostet aber auch Geld.

Reinsberg: Das ist richtig. Klimaschutz ist teuer, aber alternativlos, denn nicht zu handeln führt über kurz oder lang in ein für uns alle unkalkulierbares Fiasko, sowohl finanziell als auch menschlich. Wenn wir jetzt nicht handeln und beginnen Lebens- und Arbeitsweisen zu ändern, werden wir genauso dramatisch an der Klimakrise scheitern, wie wir daran gescheitert sind, die Ausbereitung des Coronavirus rechtzeitig zu verhindern. Die Corona- und Klimakrise haben insoweit zwei Dinge gemeinsam: Sie sind beide sehr abstrakt und daher für uns oft „sehr weit weg“. Das jedoch nur genauso lange, bis sie ihre jeweiligen verheerenden Wirkungen entfalten und damit für uns sichtbar und spürbar werden. Beide lassen sich aber auch durch klare, plan- und umsetzbare Maßnahmen und konsequentes Handeln stark beeinflussen und in unserem Sinne minimieren. Daran müssen wir arbeiten!

Das Interview ist am 19. Januar 2021 in dem Online-Magazin Getränke News erschienen.

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Digitaler Herbst des BV GFGH: vielseitig und inhaltsgeladen

Digitaler Herbst des BV GFGH: vielseitig und inhaltsgeladen

 

Berichterstattung des Fachmagazins GETRÄNKEFACHGROSSHANDEL über den ersten Digitalen Herbst des BV GFGH:

 

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Gastgewerbeumsatz 2020 real voraussichtlich 38 Prozent niedriger als 2019

Gastgewerbeumsatz 2020 real voraussichtlich 38 Prozent niedriger als 2019

​Der zweite Lockdown führt im Gastgewerbe zu katastrophalen Verlusten. Im November sinkt der Umsatz real um 67,9 Prozent (nominal minus 66,4 Prozent). Das Statistische Bundesamt schätzt, dass der Jahresumsatz 2020 voraussichtlich 38 Prozent gegenüber 2019 sinken wird.

Bei den Beherbergungsunternehmen fällt der Umsatz gegenüber dem Vorjahr real um 82,2 Prozent (nominal minus 81,9 Prozent). Die Gastronomie erzielt ein reales Umsatzminus von 60,1 Prozent (nominal minus 57,9 Prozent), das getränkeintensivere Gaststättengewerbe ein reales Minus von 64,7 Prozent (nominal minus 62,2 Prozent). Die Schankwirtschaften (real minus 84,0 Prozent, nominal minus 82,4 Prozent) sowie die Caterer und sonstigen Verpflegungsdienstleister (real minus 45,1 Prozent, nominal minus 43,2 Prozent) müssen ebenfalls starke Abschläge wegstecken.

Im bisherigen Jahresverlauf bleiben die Umsätze der Branche real 35,9 Prozent unter dem Wert der ersten 11 Monate des Vorjahres (nominal minus 33,4 Prozent). Die Beherbergungsunternehmen verzeichnen im selben Zeitraum ein reales Minus von 42,8 Prozent (nominal minus 41,6 Prozent), die Gastronomen ein reales Minus von 31,9 Prozent (nominal minus 28,7 Prozent), die Caterer ein reales Minus von 33,6 Prozent (nominal minus 32,1 Prozent) und das getränkeintensivere Gaststättengewerbe ein reales Minus von 31,5 Prozent (nominal minus 27,8 Prozent). Die Schankwirtschaften setzen weiterhin fast nur die Hälfte im Vergleich zum Vorjahr um und weisen einen realen Umsatzrückgang von 48,0 Prozent (nominal minus 45,0 Prozent) aus.

Quelle: Statistisches Bundesamt

Bundestagsabgeordnete Dr. Daniela De Ridder besucht Getränkefachgroßhandel Hüsemann und Schroven

Bundestagsabgeordnete Dr. Daniela De Ridder besucht Getränkefachgroßhandel Hüsemann und Schroven

Dr. Daniela De Ridder beim Besuch des Getränkefachgroßhandels Hüsemann und Schroven. Foto: SPD

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Daniela De Ridder besuchte im Dezember den Getränkefachgroßhandel Hüsemann und Schroven. Dort informierte sie sich bei den Geschäftsführern Jens Hüsemann und Jörg Schroven über die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie. Beim Thema Mehrwegsystem betont sie, dass Verbraucher mit dem Kauf von Mehrwegflaschen einen wichtigen Beitrag zum Erhalt regionaler Arbeitsplätze und für den Klimaschutz leisten können.

Die Schließung der Gastronomie und der Ausfall zahlreicher Veranstaltungen führen auch bei Hüsemann und Schroven zu einem drastischen Umsatzverlust, berichten die Geschäftsführer der Bundestagsabgeordneten. Dennoch blicken sie optimistisch in die Zukunft und versuchen durchzuhalten, bis wieder Normalität eintritt. Viele Firmenfahrzeuge haben die beiden vorerst stillgelegt und die Tilgung von Bankkrediten ausgesetzt. „Das war dank der guten Zusammenarbeit mit den Versicherungen und den Banken problemlos möglich“, so Hüsemann. Außerdem nehmen sie das ausgeweitete Kurzarbeitergeld in Anspruch. Von Aushilfskräften musste sie sich leider trennen.

Hüsemann und Schroven haben konkrete Verbesserungswünsche an die Politik: Mehr Flexibilität, z. B. eine Staffelung der November- und Dezemberhilfen, wie es diese auch schon im Bereich der Überbrückungshilfen gibt. De Ridder nimmt die Anregung mit nach Berlin.

„Um die erheblichen Umsatzeinbrüche vor allem für kleine und mittelständische Betriebe abzufedern, konnten Unternehmen, Betriebe, Selbstständige, Vereine und Einrichtungen die sogenannten Novemberhilfen beantragen, die auch für den Monat Dezember verlängert und ausgeweitet wurden.

Ob die finanziellen Unterstützungszahlungen vom Bund ankommen und welche Auswirkungen die Schließungen der Gastronomiebetriebe und die Absage zahlreicher Veranstaltungen auf den hiesigen Getränkefachgroßhandel haben, das wollte ich bei meinem Besuch beim Getränkefachgroßhandel Hüsemann und Schroven in Nordhorn erfahren.“

Dr. Daniela De Ridder

SPD-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Mittelems

Angesprochen auf das Thema der Ausweitung des Mehrwegsystems, sagt De Ridder, dass das SPD-geführte Bundesumweltministerium den Einsatz von Mehrwegsystemen fördert und den Mehrweganteil auf 70 Prozent erhöhen möchte.

Sie führt weiter aus: „Die Stärkung des Mehrwegsystems ist für zahlreiche kleine und mittelständische Unternehmen von großer Bedeutung. Mit Getränken in Mehrwegflaschen können Verbraucher einen wichtigen Beitrag für den Klima- und Ressourcenschutz leisten und kleine und mittelständische Mehrwegabfüller vor Ort unterstützen, um regionale Arbeitsplätze zu erhalten.“

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Bierabsatz im November: Weiterhin hohe Verluste

Bierabsatz im November: Weiterhin hohe Verluste

Der Lockdown in der Gastronomie, Event- und Partyverbote belasten die deutschen Brauer im November wie erwartet hart. Während die Zapfhähne trocken bleiben, bricht der Bierabsatz im Inland um 15,2 Prozent ein. Der Export vermeldet ein Minus von 8,2 Prozent. Daraus ergibt sich ein Minus von 14,1 Prozent (ca. 940.000 Hektoliter) beim Gesamtbierabsatz im Vergleich zu 2019. Dieser zeigt wie gewöhnlich große Unterschiede zwischen den Bundesländern. So muss Schleswig-Holstein/Hamburg ein Absatzminus von 44,0 Prozent hinnehmen, während Thüringen „nur“ ein Minus von 5,1 Prozent erzielt. Biermischgetränke sinken bundesweit zweistellig um 12,7 Prozent.

Kumuliert reduziert sich der Inlandsbierabsatz einschließlich November 2020 um 5,4 Prozent, der Export um 5,0 Prozent und der Gesamtbierabsatz um 5,3 Prozent. In den Zahlen werden alkoholfreie Biere und alkoholfreie Biermischgetränke nicht berücksichtigt.

Quelle: Statistisches Bundesamt