Mauterhöhung kommt „zur Unzeit“

Mauterhöhung kommt „zur Unzeit“

Ab Dezember 2023 greift das neue Mautgesetz der Bundesregierung. Dadurch wird sich die Fracht in Deutschland erheblich verteuern und damit auch alle transportierten Wirtschaftsgüter. Fest steht: Es betrifft ausnahmslos jede Lieferkette.

Getränke News berichtet aktuell in einem Beitrag „Mauterhöhung: Getränke werden deutlich teurer“ über das Mautgesetz. Branchenexperten sind sich einig: Die Mauterhöhungen haben insbesondere auf die Getränkebranche belastende Auswirkungen. Ein Rechenbeispiel: Durch die Mauterhöhung steigen die Kosten für einen Kasten Bier oder Mineralwasser um bis zu 50 Cent. Spediteure müssen mitunter jährliche Mehrkosten aufgrund des Mautgesetzes von bis zu 85 Prozent kalkulieren – Kosten, die an die Verbraucher*innen mittelfristig weitergeleitet werden müssen.

Dirk Reinsberg, geschäftsführender Vorstand des BV GFGH: „Das Mautgesetz kommt zur Unzeit!“ Die zusätzlichen Belastungen des Güterverkehrs ziehen ein Ansteigen der Teuerung nach sich, was ausgerechnet in einer für die Wirtschaft konjunkturell schwierigen Lage mit nach wie vor hohen Inflationsraten käme. „Wer davon ausgeht, dass die Mauterhöhung kaum messbare Auswirkungen auf die Transport-Gesamtkosten habe, und die Mautkosten nicht weitergegeben werden, verkennt die tatsächliche Situation“, so Reinsberg gegenüber Getränke News. Er ergänzt – und fasst damit die aktuelle Situation treffend zusammen: „Im Kern ist es nichts als eine versteckte Mehrwertsteuer-Erhöhung.“

Der gesamte Artikel inklusive aller Statements ist am 30. August 2023 online bei Getränke News erschienen.

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„Arbeiten im Abwechslungsreich“ – Ein Tag bei GEFAKO und GEDIG

„Arbeiten im Abwechslungsreich“ – Ein Tag bei GEFAKO und GEDIG

Dass das Arbeiten im Getränkefachgroßhandel spannend ist, steht außer Frage. Aber wie abwechslungsreich, organisiert, wichtig, divers, bewegend, menschlich, praktisch, spaßig und, und, und er ist, dürfte dem einen oder der anderen nicht bekannt sein.

Für das Kundenmagazin „DurstQuelle“ der GEFAKO hat die Redaktion verschiedene Akteure der Branche – vom Lkw-Fahrer bis zur Betriebsleiterin – einen Tag lang begleitet. Unter dem Titel „Arbeiten im Abwechslungsreich“ ist ein informativer Artikel über den Alltag im Getränkefachgroßhandel erschienen. Klare Leseempfehlung!

Den vollständigen Artikel können Sie hier lesen.

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Bierabsatz im Juni 2023: Zahlen weiter rückläufig

Bierabsatz im Juni 2023: Zahlen weiter rückläufig

Der Deutsche Brauer-Bund vermeldet für Juni einen Rückgang des Bierabsatzes um 1,6 Prozent. Die Absätze liegen damit knapp unter dem Vorjahresniveau, gegenüber 2019 liegen sie sogar leicht vorn. Im Fünfjahrestrend fehlen beim bis Juni aufgelaufenen Gesamtabsatz rund 5 Millionen Hektoliter, was ein Minus von 10,7 Prozent markiert. Beim steuerpflichtigen Absatz sind es 4 Millionen Hektoliter und damit etwas 10,4 Prozent weniger. Auch die Ausfuhren beginnen nun zu schwächeln: Eine Schrumpfung um 3,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat drücken das bisherige Jahresergebnis auch dort ins Minus.

Quelle: Deutscher Brauer-Bund

Gastgewerbeumsatz im Mai um 1,8 Prozent gegenüber Vormonat gesunken

Gastgewerbeumsatz im Mai um 1,8 Prozent gegenüber Vormonat gesunken

Der Umsatz im Gastgewerbe sinkt im Mai 2023 gegenüber April 2023 um 1,8 Prozent (nominal 1,7 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat vermeldet das Statistische Bundesamt einen Umsatzverlust von 7 Prozent (nominal ein Gewinn von 1,4 Prozent). Die Differenz zwischen den nominalen und realen Ergebnissen spiegelt das deutlich gestiegene Preisniveau im Gastgewerbe wider. Gegenüber Mai 2019, dem Vergleichsmonat vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland, weist der Umsatz im Gastgewerbe gar ein reales Minus von 11,8 Prozent auf.

Die Umsatzdaten im Überblick: 

  • Gastgewerbe: Das Gastgewerbe verzeichnet im Mai 2023 einen Umsatzverlust von real 1,8 Prozent (nominal 1,7 Prozent) gegenüber dem Vormonat.
  • Gaststätten: Das Gaststättengewerbe verbucht einen Umsatzgewinn von real 2,2 Prozent (nominal 3,7 Prozent) gegenüber April 2023.
  • Schankwirtschaften: Im Vergleich zum Vormonat steigt der Umsatz der Branche real um 2,7 Prozent (nominal 3,1 Prozent).
  • Gastronomie: Die Gastronomie verzeichnet einen Umsatzgewinn von real 4,5 Prozent (nominal 4,9 Prozent) im Vergleich zum Vormonat.
  • Hotels und sonstige Beherbergungsstätten: Gegenüber April 2023 kommt die Branche im Mai 2023 auf einen realen Umsatzgewinn von 10,8 Prozent (nominal 12,4 Prozent).
  • Cateringunternehmen und sonstige Verpflegungsdienstleistungen: Im Vergleich zum Vormonat verbucht die Branche einen realen Umsatzgewinn von 7,2 Prozent (nominal 7,3 Prozent).

Kumulierte Zahlen im Überblick: 

Kumuliert betrachtet ergeben sich folgende Daten für die bisherigen Monate im Jahr 2023 im Vergleich zum gleichen Zeitraum in 2022:

  • Gastgewerbe: Der Umsatz im Gastgewerbe sinkt real um 7,4 Prozent (steigt nominal um 1,0 Prozent).
  • Gaststätten: Das Gaststättengewerbe erreicht ein reales Plus von 2,7 Prozent (nominal 12,6 Prozent).
  • Schankwirtschaften: Die Schankwirtschaften verbuchen ein kumuliertes reales Minus von 2,4 Prozent (nominal ein Plus von 10,9 Prozent).
  • Gastronomie: Die Gastronomie verzeichnet ein reales Minus von 9,8 Prozent (nominal 0,9 Prozent).
  • Hotels und sonstige Beherbergungsstätten: Der reale Umsatz der Branche sinkt um 2,3 Prozent (steigt nominal um 5,3 Prozent).
  • Cateringunternehmen und sonstige Verpflegungsdienstleistungen: Kumuliert betrachtet verbucht die Branche einen realen Umsatzverlust von 2,9 Prozent (nominal ein Plus von 9,4 Prozent).

Quelle: Statistisches Bundesamt

Pressemitteilung zur PPWR – „Vorschlag der EU-Kommission gefährdet deutsche Mehrwegsysteme“

Pressemitteilung zur PPWR – „Vorschlag der EU-Kommission gefährdet deutsche Mehrwegsysteme“

Verbände dringen auf Korrektur der geplanten Verpackungsverordnung

Berlin/Brüssel, 26. Mai 2023. Mit einer für alle 27 Mitgliedstaaten verbindlichen Verordnung will die EU die wachsende Flut des Verpackungsmülls in Europa eindämmen und die Kreislaufwirtschaft stärken. Ein ehrgeiziges Vorhaben, das die richtigen Ziele setzt: Mehrweg stärken, den Ressourcenverbrauch senken und die Recyclingfähigkeit von Verpackungen verbindlich vorschreiben – wichtige Meilensteine für den Umwelt- und Klimaschutz.

An einer entscheidenden Stelle jedoch fördert der Entwurf der „Packaging and Packaging Waste Regulation“ (PPWR) nicht den Umweltschutz, sondern hebelt ihn auf absurde Weise aus: Obwohl die Stärkung von Mehrwegsystemen gerade auch im Bereich der Getränkewirtschaft das erklärte Ziel der geplanten EU-Verordnung ist, werden bereits etablierte erfolgreiche und seit Jahrzehnten funktionierende Mehrwegsysteme durch die vorgesehenen Regelungen in ihrer Existenz gefährdet.

In Deutschland hatten Brauereien und Mineralbrunnen schon vor über 70 Jahren damit begonnen, eigene Mehrwegsysteme aufzubauen, die bis heute bestehen. Allein die 1.500 überwiegend handwerklichen und mittelständischen Brauereien in Deutschland haben aktuell etwa vier Milliarden Mehrwegpfandflaschen im Umlauf und erreichen damit einen Mehrweganteil von ca. 80 Prozent. Ausgerechnet solche bewährten umweltfreundlichen Verpackungssysteme im Bereich der mittelständisch geprägten Getränkewirtschaft werden nun durch die PPWR-Pläne gefährdet – nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Staaten der EU. Und dies, obwohl das Ziel der Regulierung eigentlich eine klare Stärkung von Mehrweg ist.

Vier Beispiele, die zeigen, wie widersprüchlich die Pläne der EU-Kommission sind:

Deutschland als größte Volkswirtschaft der EU unterhält eine Vielzahl höchst unterschiedlicher, aber erfolgreicher und umweltfreundlicher Mehrwegsysteme – von den offenen Flaschenpools der Brauereien bis hin zum geschlossenen und gesteuerten Pool der Genossenschaft Deutscher Brunnen. Die Mehrwegquoten in Deutschland liegen seit Jahrzehnten weit oberhalb der von der EU für 2040 vorgesehenen Zielquoten. Die Rücklaufquoten von Mehrwegflaschen und -kästen setzen mit nahezu 99 Prozent europaweit den Maßstab für erfolgreiche Mehrwegsysteme. Die EU will nun allen Mehrwegsystemen in Europa eine einheitliche, zentralistische Verwaltungsbürokratie vorschreiben und eine Vielzahl fragwürdiger Vorschriften überstülpen – ein kompliziertes Regelwerk, das für die Kreislaufwirtschaft in Deutschland mit Milliarden-Investitionen verbunden wäre, ohne einen ökologischen Mehrwert zu bieten, und das funktionierende Mehrwegkreisläufe in der Fläche zerstören würde.

Im Rahmen neuer Deklarationspflichten wird eine „dauerhaft angebrachte Kennzeichnung“ von Mehrwegverpackungen gefordert – im deutschen Mehrwegsystem, wo seit jeher mit abwaschbaren Etiketten gearbeitet wird, würde dies den Weiterbetrieb der erfolgreichen Systeme unterbinden und auf eine vollständige Vernichtung der existierenden Mehrwegflaschen- und Kastenpools hinauslaufen, weil diese dann künftig nicht mehr genutzt werden dürften, obwohl sie noch viele Jahre im Einsatz sein könnten.

Den Leerraumanteil zu begrenzen, also die Luft in Transportverpackungen, mag mit Blick auf den Versandhandel sinnvoll sein – übertragen auf Wasser- oder Bierkästen würde die von Brüssel geplante Regulierung jedoch den Transport und die Lagerung von Mehrwegflaschen künftig unmöglich machen. Nur einer von vielen Punkten, an denen eine gut gemeinte Regelung weit übers Ziel hinausschießt. Offenbar hat man dabei vergessen, dass die Rückführung im leeren Zustand ein wesentliches Merkmal von Mehrwegverpackungen ist.

Die im deutschen Verpackungsgesetz verankerte Rücknahmepflicht für Mehrwegverpackungen durch Letztvertreiber, die als eine Grundvoraussetzung für den erfolgreichen Betrieb von Mehrwegsystemen gilt, ist in der PPWR hingegen nicht vorgesehen. Stattdessen werden die – in Deutschland nicht vorhandenen –  Systembetreiber verpflichtet, für die Rücknahme zu sorgen, ohne dass erkennbar wird, wie dies erfolgen soll.

Die Verbände der Getränkewirtschaft haben sich im Mai 2023 in einem gemeinsamen Schreiben an Mitglieder des Europäischen Parlaments gewandt, um auf den drohenden Kollateralschaden der PPWR für die umweltfreundlichen Mehrwegsysteme hinzuweisen. Die unterzeichnenden Verbände repräsentieren einige der ältesten und erfolgreichsten Mehrwegsysteme in der Europäischen Union, die nun durch bürokratische Überregulierung akut gefährdet werden. Welche ökonomischen und ökologischen Folgen ein Kollaps der nationalen Mehrwegsysteme gerade im Getränkesektor für Deutschland nach sich ziehen würde, haben die Verbände mehrfach auch im Dialog mit der Bundesregierung deutlich gemacht.

„Wir sehen den positiven Ansatz, den die EU-Kommission mit ihrem Verordnungsentwurf verfolgt. Als Vertreter aller Stufen der Mehrweg-Lieferketten unterstützen wir ausdrücklich das Ziel, Mehrweg zu fördern und zu stärken. Mehrwegsysteme leisten einen wirksamen Beitrag zum Klimaschutz und damit zu den Zielen des Green Deal“, heißt es in dem Verbändeschreiben an das Europäische Parlament, das dieser Tage über die Vorschläge der Kommission beraten hat. Wenn es die Politik wirklich ernst meine mit der Förderung und dem Ausbau der Kreislaufwirtschaft, dürfe sie aber nicht jene Unternehmen bestrafen, die seit Jahrzehnten in funktionierende Mehrwegsysteme investieren, warnen die Verbände. „Wir appellieren, alles zu unterlassen, was erfolgreiche bestehende Systeme in ihrer Existenz gefährdet.“ Die vor vielen Jahren in Deutschland und auch anderen Staaten der EU etablierten Mehrweglösungen seien durch intelligente, individuelle Lösungen groß und erfolgreich geworden – sie lassen sich nicht nachträglich in bürokratische Schablonen pressen. Die Forderung der Mehrweg-Verbände: „Erfolgreich etablierte und funktionierende Mehrwegsysteme in den Ländern Europas müssen durch einen garantierten unbefristeten Bestandsschutz gesichert werden. Gefährdet die Europäische Union durch eine unbedachte Umweltpolitik ausgerechnet die Zukunft von Mehrweg, macht sie sich unglaubwürdig.“

 
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