Gastgewerbe bricht im ersten Halbjahr um 38 Prozent ein

Gastgewerbe bricht im ersten Halbjahr um 38 Prozent ein

Das deutsche Gastgewerbe erleidet im ersten Halbjahr 2021 erneut empfindliche Verluste. Der Umsatz sinkt real um 37,9 Prozent (nominal minus 35,7 Prozent). Die Zahlen verdeutlichen die dramatischen Auswirkungen der Corona-Pandemie.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat erzielt das Gastgewerbe ein reales Minus von 0,8 Prozent (nominal plus 3,4 Prozent). Bei den Beherbergungsunternehmen steigt der Umsatz im Juni gegenüber dem Vorjahr real um 4,2 Prozent (nominal 6,3 Prozent). Die Gastronomie erzielt ein reales Umsatzminus von 3,1 Prozent (nominal plus 2,1 Prozent), das getränkeintensivere Gaststättengewerbe ein reales Minus von 6,0 Prozent (nominal minus 0,6 Prozent). Die Schankwirtschaften müssen ein reales Minus von 21,2 Prozent (nominal minus 14,4 Prozent) hinnehmen. Die Caterer und sonstigen Verpflegungsdienstleister erzielen ein erfreuliches reales Plus von 10,7 Prozent (nominal 15,2 Prozent).

Kumuliert betrachtet bricht der Umsatz der Hotels, Restaurants und Bars im ersten Halbjahr 2021 real um 37,9 Prozent ein (nominal minus 35,7 Prozent). Die Beherbergungsunternehmen verzeichnen ein reales Minus von 50,1 Prozent (nominal minus 49,6 Prozent), die Gastronomen ein reales Minus von 32,6 Prozent (nominal minus 29,6 Prozent), die Caterer ein reales Minus von 19,1 Prozent (nominal minus 16,5 Prozent) und das getränkeintensivere Gaststättengewerbe ein reales Minus von 36,6 Prozent (nominal minus 33,4 Prozent). Die Schankwirtschaften setzen in den ersten 6 Monaten des Jahres weit weniger als die Hälfte im Vergleich zu 2020 um (real minus 65,5 Prozent, nominal minus 62,6 Prozent).

Die Politik ist gefordert, die dauerhafte Öffnung der Betriebe sicherzustellen. Das würde eine absehbare Erholung für das Gastgewerbe bedeuten.

Quelle: Statistisches Bundesamt

Gastgewerbe bricht im ersten Halbjahr um 38 Prozent ein

Gastgewerbe legt im Mai kräftig zu

Das deutsche Gastgewerbe wächst im Mai kräftig. Der Umsatz steigt gegenüber April real um 13,7 Prozent (nominal 14,2 Prozent).

Im Vergleich zu Mai 2020, dem zweiten voll von der Pandemie betroffenen Monat, sinkt der Gastgewerbeumsatz real um 1,7 Prozent (nominal allerdings plus 1,1 Prozent). Bei den Beherbergungsunternehmen erhöht sich der Umsatz im Mai gegenüber 2020 real um 10,9 Prozent (nominal 10,8 Prozent). Die Gastronomie erzielt ein reales Umsatzminus von 5,2 Prozent (nominal minus 1,3 Prozent), das getränkeintensivere Gaststättengewerbe ein reales Minus von 11,3 Prozent (nominal minus 7,0 Prozent). Die Caterer und sonstigen Verpflegungsdienstleister erzielen ein reales Plus von 16,6 Prozent (nominal 19,9 Prozent). Die Schankwirtschaften müssen die größten Verluste zum Vorjahresmonat hinnehmen: real minus 35,9 Prozent und nominal minus 30,6 Prozent.

Kumuliert liegt Umsatz des Gastgewerbes bis Mai im Vergleich zum Vorjahr real um 46,6 Prozent zurück (nominal minus 44,8 Prozent). Die Beherbergungsunternehmen verzeichnen im selben Zeitraum ein reales Minus von 62,7 Prozent (nominal 62,6 Prozent), die Gastronomen ein reales Minus von 39,5 Prozent (nominal minus 37,1 Prozent), die Caterer ein reales Minus von 24,1 Prozent (nominal minus 21,9 Prozent) und das getränkeintensivere Gaststättengewerbe ein reales Minus von 44,4 Prozent (nominal minus 41,8 Prozent). Die Schankwirtschaften weisen einen weiterhin desaströsen realen Umsatzrückgang von 74,3 Prozent aus (nominal minus 72,3 Prozent).

Die immer weitreichenderen Lockerungen und Öffnungen werden der Branche spätestens ab Mai zu Aufschwung verhelfen.

Quelle: Statistisches Bundesamt

Getränkemärkte sind Corona-Gewinner

Getränkemärkte sind Corona-Gewinner

Die Corona-Krise hat den Getränkemärkten Rekordumsätze beschert. Woran das liegt und welche Revolution die Getränkefachmarkt-Branche in den zurückliegenden Jahren erlebt hat, erklärt Branchenkenner Georg Gorki.

Der Getränkekonsum außer Haus ist durch Corona und insbesondere während der Lockdowns stark zurückgegangen. Stattdessen haben die Deutschen daheim mehr getrunken – und dafür verstärkt im Getränkemarkt eingekauft. So lässt sich die Branchenentwicklung des vergangenen Jahres knapp zusammenfassen: Der Getränkefachmarkt ist Corona-Gewinner!

Der Verband des Deutschen Getränke-Einzelhandels (VDGE) vermeldet für das Geschäftsjahr 2020 ein überdurchschnittliches Umsatzwachstum. Im Gegensatz zum Getränkefachgroßhandel, der die Gastronomie beliefert und dem durch Corona die Absatzmärkte weggebrochen sind, präsentiert der VDGE überaus positive Zahlen: Die 25 operativ tätigen Mitgliedsunternehmen konnten mit einem Gesamtumsatz in Höhe von 2,55 Milliarden Euro das bereits sehr gute Vorjahresergebnis nochmal um 17,7 Prozent steigern. Das ist laut Verband ein neuer Umsatzrekord. Doch warum haben gerade die Getränkemärkte so deutlich von Corona profitiert?

Getränkefachhandel hat bei Mehrweg die Nase vorn

Ein wichtiger Grund heißt „Mehrweg“: Immer mehr Verbraucher greifen wieder eher zu Mehrweg-Gebinden als zu Einweg-PET-Flaschen. Besonders die Glasflasche hat hier die Nase vorn. Wie die Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke (wafg) berichtet, steigt bei alkoholfreien Getränken im Haushaltskonsum weiterhin der Mehrweg-Anteil im Jahr 2020 nach den Erhebungen von GfK Consumer Panel FMCG. Damit setzt sich der Trend zu einem wieder wachsenden Mehrweganteil bei alkoholfreien Getränken auf Grundlage der GfK-Daten fort (2020: 25,6 Prozent, 2019: 24,2 Prozent). Der Einweganteil ist entsprechend rückläufig (2020: 74,4 Prozent, 2019: 75,8 Prozent). Eine Bastion für Mehrweg-Flaschen bleibt weiterhin der Biermarkt: Die Mehrwegquote am Bier-Inlandsverbrauch lag laut einer Erhebung des Umweltbundesamtes für 2018 (= neueste verfügbare Daten) bei 79,5 Prozent. Dieser Mehrweg-Trend bei Getränken verschaffte den gut sortierten und Mehrweg-orientierten Getränkemärkten zuletzt ein deutliches Plus.

Schnell und sicher einkaufen: Getränkemärkte als Corona-Gewinner

Ein weiterer Aspekt, warum der Getränkefachmarkt als Corona-Gewinner profitiert hat: Die Getränkemärkte waren in Pandemie-Zeiten weniger überfüllt als Supermärkte oder Discounter. Dadurch fühlten sich die Kunden wohler und sicherer. Auch ein meist großzügiges Parkplatzangebot und intelligent geführte Einkaufswege gewährleisteten einen zügigen und sicheren Einkauf. Diese Vorteile will der VDGE auch nach der Krise stärker als bisher nutzen und im Zuge einer nationalen Imagekampagne „Pro Getränkefachmarkt“ bewerben.

Geschlossene Gastronomie = mehr Bier zu Hause. Auf diese einfache Gleichung lassen sich die letzten Monate bringen. Dass insbesondere der Bierkonsum in den eigenen vier Wänden während Corona stark zugenommen hat, beobachtet auch Branchenkenner Georg Gorki, der als Einkaufsleiter seit 25 Jahren in der Getränkebranche zu Hause ist. Wobei es laut Gorki hier auch regionale Unterschiede gab: Im Süden sei eindeutig das Flaschenbier der Corona-Gewinner schlechthin. Im Norden und Osten habe es dagegen große Zuwächse bei Sekt und Spirituosen gegeben. „Außerdem haben die Verbraucher gezielt nach regionalen Spezialitäten gesucht und gerne auch mal was Neues ausprobiert“, so seine Erfahrung. Dass die Verbraucher in Corona-Zeiten das MiniKEG für den Frisch-gezapft-Genuss zuhause zu schätzen wussten, kann Georg Gorki nachvollziehen. „Allerdings laufen die Partyfässer eher im Supermarkt oder Discounter – im Getränkemarkt liegt der Fokus stärker auf Mehrweggebinden“, weiß der Experte, der selbst viele Jahre als Getränke-Manager im LEH tätig war.

Trend hin zu „Erlebnismärkten“: Getränkefachhandel geht neue Wege

Grundsätzlich hält Gorki die positive Situation der Getränkefachmarktbranche nicht für eine Corona-Momentaufnahme, sondern betont die anhaltend positive Entwicklung. Denn bereits in den letzten Jahren habe der Getränkefachmarkt eine Revolution erlebt. Die „Hinterhof-Garage als Getränkelager und Verkaufsstätte“, wo der Inhaber „mittels Bauchgefühl das Produktsortiment bestimmt“, habe längst ausgedient. „Der Trend geht hin zu attraktiven Erlebnismärkten, die dem Kunden eine Wohlfühlatmosphäre sowie ein umfassendes und abgestimmtes Sortiment bieten“, erklärt Gorki. Dahinter stünden ein ausgeklügeltes Warenwirtschaftssystem und eine effiziente Logistik. Dadurch setze man sich deutlich von den Getränke-Verkaufsflächen im LEH ab und biete den Kunden einen echten Mehrwert. Georg Gorki ist daher optimistisch: „Die gute Entwicklung in den letzten vier bis fünf Jahren hat dem Getränkefachmarkt starken Rückenwind gegeben. Ich bin sicher, dass diese auch nach Corona weiter anhält.“

Der Verband des Deutschen Getränke-Einzelhandels e.V. (VDGE) vertritt die Interessen von rund 2.350 und damit knapp 30 Prozent der insgesamt ca. 8.000 Getränkefachmärkte in Deutschland. Dabei erwirtschaften die mittelständisch geprägten und regional stark verwurzelten Mitglieder mit über 2,55 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr rund 45 Prozent des Gesamtumsatzes aller Getränkefachmärkte.

Georg Gorki ist seit Jahrzehnten einer der angesehensten Getränkeeinkäufer im Handel. Nach Stationen bei Bündig, Tegut und KaDeWe wurde Gorki 1998 Bier-Einkäufer bei Lidl. Später wechselte er zu Kaufland, wo er zwischenzeitlich Kaufland Rumänien steuerte. Seit 2018 steht der Getränke-Manager in Diensten der Radeberger-Gruppe, wo er 3,5 Jahre lang als Einkaufsleiter von Getränke Hoffmann tätig war. Seit 1. Mai 2021 fungiert er als Sprecher der Geschäftsführung der Beveco, einer der größten Einkaufsplattformen im Segment der Getränkeabholmärkte.

Der Beitrag ist am 07.06.2021 im Blog unseres Fördermitglieds ENVASES erschienen.

 

Gastgewerbe bricht im ersten Halbjahr um 38 Prozent ein

Corona-Einschränkungen bremsen Erholung im Gastgewerbe im April

Der deutsche Gastgewerbe erleidet im April 2021 einen Dämpfer. Nach der vorsichtigen Erholung in den Vormonaten sinkt der Gastgewerbeumsatz um 6,3 Prozent gegenüber dem Vormonat. Grund dafür dürften die Corona-Einschränkungen in Form der Bundesnotbremse und das Beherbergungsverbot zu touristischen Zwecken auch über Oster sein.

Im Vergleich zum April 2020, dem ersten voll von der Pandemie in Deutschland betroffenen Monat, steigt der Gastgewerbeumsatz im April real um 24,2 Prozent und nominal sogar um 27,9 Prozent. Bei den Beherbergungsunternehmen erhöht sich der Umsatz im April gegenüber 2020 real um 32,8 Prozent (nominal 33,1 Prozent). Die Gastronomie erzielt ein reales Umsatzplus von 22,0 Prozent (nominal 27,0 Prozent), das getränkeintensivere Gaststättengewerbe ein reales Plus von 24,4 Prozent (nominal 30,0 Prozent). Die Caterer und sonstigen Verpflegungsdienstleister erzielen ein reales Plus von 17,1 Prozent (nominal 20,4 Prozent). Einzig die Schankwirtschaften müssen gegenüber dem Vorjahresmonat Verluste hinnehmen (real minus 15,8 Prozent, nominal minus 9,5 Prozent).

Kumuliert sinkt der Umsatz des Gastgewerbes bis April im Vergleich zum Vorjahr real um 53,7 Prozent (nominal minus 52,2 Prozent). Die Beherbergungsunternehmen verzeichnen im selben Zeitraum ein reales sowie nominales Minus von 70,5 Prozent, die Gastronomen ein reales Minus von 45,8 Prozent (nominal minus 43,7 Prozent), die Caterer ein reales Minus von 31,1 Prozent (nominal minus 29,1 Prozent) und das getränkeintensivere Gaststättengewerbe ein reales Minus von 50,6 Prozent (nominal minus 33,6 Prozent). Die Schankwirtschaften weisen einen desaströsen realen Umsatzrückgang von 79,1 Prozent (nominal minus 77,6 Prozent) aus.

Die immer weitreichenderen Lockerungen und Öffnungen werden der Branche spätestens ab Mai zu Aufschwung verhelfen.

Quelle: Statistisches Bundesamt

Handel mit Mehrwegprodukten ist gelebter Klimaschutz

Handel mit Mehrwegprodukten ist gelebter Klimaschutz

 

Mit Beschluss vom 24. März 2021 hat der Erste Senat des Bundesverfassungsgerichts Klimaneutralität zum Verfassungsgrundsatz erklärt.

Das Gericht hat den Grundsatz der Generationengerechtigkeit damit so eindrucksvoll wie selten zuvor zur Maßgabe seines Handelns gemacht. Eine Verschiebung der Last auf nachfolgende Generationen sei nicht verfassungskonform, unbequeme Entscheidungen dürfen nicht einfach verschoben oder offen gelassen werden. Grundlage und fortan „justiziable Rechtsnorm“ ist Artikel 20a des Grundgesetzes. Darin heißt es: „Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen.“ Die „intertemporale Freiheitssicherung“, also die generationenübergreifende und faire Verteilung von Lasten, ist nun einklagbar geworden.

Die Getränkebranche und der Bundesverband treiben den Handel mit Mehrwegprodukten seit Jahren voran und setzen sich somit auch konsequent für Klimaschutz ein.

Mehr zu der Entscheidung lesen Sie hier.