Bierabsatz bleibt im Juni weiter Sorgenkind

Bierabsatz bleibt im Juni weiter Sorgenkind

Auch der Juni bleibt aus Sicht der Brauereien ein Trauerspiel: Mit einem Minus von 3,8 Prozent gegenüber dem Vormonat bleibt er weiterhin allen Erwartungen schuldig. Ähnlich sieht es auch beim steuerpflichtigen Bierabsatz aus. Laut dem Deutschen Brauer-Bund e.V. (DBB) verliert dieser 4,1 Prozent im Vergleich zum Mai 2025. Auch der Export schreibt mit einem Minus von 2,3 Prozent rote Zahlen.

Wie extrem herausfordernd die Lage beim Bierabsatz ist, beweist der Juni eindrücklich: Auf das Gesamtminus von 11,2 Prozent und die steuerpflichtigen Verluste von 13,5 Prozent des Vorjahres – bei einer Fußball-EM im eigenen Land – sattelt der Juni 2025 nochmal gewaltig drauf.

Der Gesamtabsatz ist damit im 1. Halbjahr 2025 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 6,3 Prozent oder 2,6 Millionen Hektoliter auf rund 39 Millionen Hektoliter gesunken. Steuerpflichtig fehlen bei einer Summe von gut 32 Millionen Hektolitern 6,1 Prozent bzw. 2,1 Millionen Hektoliter. Die Herausforderungen für die Brauwirtschaft bleiben, auch angesichts der nicht eindeutig festzumachenden Ursachen, gewaltig.

Sachsen-Anhalt vermeldet ein Plus von 3,7 Prozent und führt damit die Statistik des steuerpflichtigen Bierabsatzes nach Bundesländern an. Auf Platz zwei folgt Sachsen mit einem Gewinn von 1,0 Prozent. Schlusslichter sind derzeit Rheinland-Pfalz und das Saarland mit einem Minus von 16 Prozent.

Quelle: Deutscher Brauer Bund

Gastgewerbe steigt im Mai um 8,8 Prozent gegenüber dem Vormonat

Gastgewerbe steigt im Mai um 8,8 Prozent gegenüber dem Vormonat

Das Gastgewerbe in Deutschland hat im Mai 2025 nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes real 8,8 Prozent (nominal plus 11,6 Prozent) mehr umgesetzt als im April 2025. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank der Umsatz real um 3 Prozent und stieg nominal um 1,8 Prozent an.

Die Umsatzdaten im Überblick:

  • Gastgewerbe: Der Umsatz im Gastgewerbe ist im Vergleich zum Vormonat real um 8,8 Prozent (nominal plus 11,6 Prozent) gestiegen.
  • Gaststätten: Das Gaststättengewerbe verbucht ein Umsatzplus von 8,4 Prozent (nominal plus 8,9 Prozent).
  • Schankwirtschaften: Im Vergleich zum April 2025 steigt der reale Umsatz um 11,6 Prozent (nominal plus 12,3 Prozent).
  • Gastronomie: Die Gastronomie verzeichnet ein reales Umsatzplus von 7,4 Prozent (nominal plus 7,9 Prozent) im Vergleich zum Vormonat.
  • Hotels und sonstige Beherbergungsstätten: Gegenüber April 2025 kommt die Branche im Mai 2025 auf einen realen Umsatzgewinn von 10,6 Prozent (nominal ein Plus von 18,4 Prozent).
  • Cateringunternehmen und sonstige Verpflegungsdienstleistungen: Im Vergleich zum Vormonat verbucht die Branche ein reales Plus von 3,8 Prozent (nominal plus 4,1 Prozent).

 Kumulierte Zahlen im Überblick:

Kumuliert betrachtet ergeben sich folgende Daten für die bisherigen Monate im Jahr 2025 im Vergleich zum gleichen Zeitraum in 2024:

  • Gastgewerbe: Der Umsatz im Gastgewerbe sinkt real um 2,9 Prozent (nominal plus 0,7 Prozent).
  • Gaststätten: Das Gaststättengewerbe verbucht einen realen Umsatzrückgang von 4,6 Prozent (nominal ein Minus von 0,6 Prozent).
  • Schankwirtschaften: Die Branche kommt auf ein reales Minus von 5,8 Prozent (nominal minus 2,1 Prozent).
  • Gastronomie: Die Gastronomie verzeichnet ein reales Minus von 4,1 Prozent (nominal ein Plus von 0,2 Prozent).
  • Hotels und sonstige Beherbergungsstätten: Der reale Umsatz der Branche sinkt um 1,1 Prozent (nominal plus 1,9 Prozent).
  • Cateringunternehmen und sonstige Verpflegungsdienstleistungen: Kumuliert betrachtet, verbucht die Branche einen realen Umsatzverlust von 1,9 Prozent (nominal plus 3,1 Prozent).

 

Quelle: Statistisches Bundesamt

PRESSEMITTEILUNG: Getränkefachgroßhändler blicken vorsichtig optimistisch in die Zukunft

PRESSEMITTEILUNG: Getränkefachgroßhändler blicken vorsichtig optimistisch in die Zukunft

Getränkefachgroßhändler blicken vorsichtig optimistisch in die Zukunft

Dieses Ergebnis geht aus einer umfassenden Konjunkturumfrage unter den Mitgliedsunternehmen des BV GFGH hervor

  • Mehrheit der Befragten mit eigenem Geschäftsergebnis zufrieden
  • Getränkefachgroßhändler vermelden einen Rückgang der Umsätze gegenüber 2023
  • Abbau von Bürokratie bleibt Hauptanforderung an die Bundesregierung
 
Düsseldorf, 15.07.2025 | Im Rahmen einer umfassenden Konjunkturumfrage hat der Bundesverband des Deutschen Getränkefachgroßhandels e.V. (BV GFGH) von 77 Mitgliedsunternehmen wirtschaftsrelevante Daten für die Jahre 2023/2024 erhoben. Die Mehrheit der Betriebe blickt positiv in die Zukunft – knapp 72 Prozent gehen davon aus, dass sich die Umsatzentwicklung in den kommenden sechs Monaten verbessert oder zumindest gleichbleibend entwickelt. Die Stimmung hat sich im Vergleich zum Vorjahr aufgehellt. Rund 57 Prozent der befragten Getränkefachgroßhändler bewerteten ihr individuelles Geschäftsergebnis im Jahr 2024 als Sehr gut oder gut – 2023 waren es nur 45,5 Prozent. „Obwohl die Unternehmen der Getränkebranche in den letzten Monaten durch kostenintensive Faktoren wie steigende Energiepreise und Lohnkosten erheblich belastet wurden, bleiben sie optimistisch und arbeiten aktiv an der Erarbeitung von Lösungen. Das spricht für den Innovationsgeist und die Resilienz unserer Branche“, bilanziert Dirk Reinsberg, geschäftsführender Vorstand des BV GFGH.
 
84,4 Prozent der befragten Getränkefachgroßhändler wünschen sich von der neuen Bundesregierung einen Abbau von Bürokratie. Dieser Appell ist nicht neu: Bereits in der letzten Konjunkturumfrage war er die Hauptanforderung an die Politik. Etwa 63,6 Prozent der Umfrageteilnehmer:innen erwarten von der Großen Koalition mehr Freiraum für Unternehmen, während sich 41,5 Prozent beschleunigte Genehmigungs- und Planungsverfahren erhoffen.
 
Spürbare Zukunftshoffnungen korrelieren nicht mit Zahlen der Erhebung
Die inflationsgetriebenen Preissteigerungen sowie die spürbare Konsumzurückhaltung der Verbraucherinnen und Verbraucher wirken sich weiterhin auf die Umsätze im Getränkefachgroßhandel aus: Aus den Daten der Konjunkturumfrage geht hervor, dass nur etwa ein Drittel der Betriebe die aktuelle Geschäftslage als sehr gut oder gut beschreibt. Mit 63,7 Prozent ist die Mehrheit der Befragten mit der andauernden Situation gerade so zufrieden, während 5,2 Prozent die aktuelle Geschäftslage als sehr schlecht bewerten.
 
Auffallend ist, dass der Blick in die Zukunft deutlich positiver bewertet wurde, als es das eigene Geschäftsergebnis aus den Daten der Erhebung vermuten lässt. Diese Erkenntnis zeigt sich unter anderem bei den Umsätzen: 33,8 Prozent gaben an, dass der Gewinn gesunken sei; 19,5 Prozent vermeldeten gestiegene Einnahmen – im Jahr 2023 waren es noch 30 Prozent. Auch bei der Frage nach der Entwicklung der Erträge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das Ergebnis eindeutig: 49,4 Prozent der teilnehmenden Getränkefachgroßhändler – also rund die Hälfte – vermeldeten gesunkene Umsätze.
 
Auf die Frage, wie sich die Erträge in den nächsten sechs Monaten entwickeln werden, prognostizierten 48,1 Prozent ein gleichbleibendes Ergebnis. 41,6 Prozent gehen von sinkenden Umsätzen aus, während 9,1 Prozent die Entwicklungen positiv einschätzen.
 
Getränkefachgroßhändler investieren hauptsächlich in den eigenen Bestand
Bei der Mehrheit der befragten Getränkefachgroßhändler (72,7 Prozent) gab es in den letzten sechs Monaten keine Veränderungen hinsichtlich der getätigten Investitionen. Außerdem haben 20,5 Prozent der Teilnehmer mehr Geld aufgewendet und nur 10,7 Prozent haben geringere Finanzierungen vorgenommen – die Ergebnisse sind sehr ähnlich zum Vorjahr. Bei 74 Prozent der Getränkefachgroßhändler standen sogenannte Ersatzinvestitionen ganz oben auf der Agenda. Diese werden notwendig, wenn Anlagen aufgrund von Verschleiß, Alterung oder technischem Fortschritt nicht mehr effizient oder funktionsfähig sind. Ziel ist es, den ursprünglichen Zustand wiederherzustellen oder zu verbessern. Dieser Wert ist im Vergleich zu 2023 um 9 Prozent leicht angestiegen. Darüber hinaus haben 12 Prozent der Unternehmen in den Ausbau investiert und 6,5 Prozent in Rationalisierungsmaßnahmen. „Das Ergebnis unserer Umfrage zeigt deutlich, dass die deutschen Getränkefachgroßhändler zu wenig in Erweiterungsinvestitionen, wie etwa eine stärkere Digitalisierung, investieren, um auch den Entwicklungen der nächsten Jahre Schritt zu halten. Hier ist mehr Mut und Investitionsbereitschaft gefragt, um auch für die Zukunft gut aufgestellt zu sein“, sagt Reinsberg.
 
Kraftfahrer:innen werden am dringendsten gesucht
Die Situation auf dem Arbeitsmarkt bereitet den befragten Getränkefachgroßhändlern zunehmend Sorgen, denn der Fachkräftemangel ist deutlich spürbar. Dies führte sowohl im vergangenen Jahr als auch aktuell dazu, dass Stellen in verschiedenen Bereichen des Getränkegroß- und -Einzelhandels unbesetzt bleiben und Aufträge teilweise nicht ausgeführt werden können. „In diesem Zusammenhang wird aber auch deutlich, dass dieser Wirtschaftszweig mit sicheren Arbeitsplätzen überzeugt. Während andere Branchen von Personalabbau, Kurzarbeit oder Standortschließungen bedroht sind, sucht der Getränkefachgroßhandel neue Mitarbeitenden und stellt ein. Über 200 vakante Stellen bieten eine zukunftssichere und vielfältige berufliche Perspektive“, kommentiert Reinsberg die Situation auf dem Arbeitsmarkt.
 
Rund 48 Prozent der Befragten verzeichnen einen spürbaren Arbeitskräftemangel, dem sie mit einem hohen finanziellen und organisatorischen Aufwand begegnen. Besonders gravierend zeigt sich dieser Mangel im Bereich der Kraftfahrer. Mit 55 Prozent gaben mehr als die Hälfte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an, mindestens eine Stelle nicht besetzen zu können. Im Vergleich zu 2023 hat sich dieser Wert um 7,5 Prozent leicht erhöht. Eine Möglichkeit, diesem Engpass entgegenzuwirken, ist ein fundiertes Ausbildungsangebot. In der Konjunkturumfrage des BV GFGH gab jedoch nur jedes dritte Unternehmen an, im nächsten Jahr Auszubildende einzustellen.
 
Über den BV GFGH:
Der Bundesverband des Deutschen Getränkefachgroßhandels e.V. setzt sich seit über 125 Jahren für die politischen und wirtschaftlichen Interessen aller mittelständischen Getränkefachgroßhändler ein. Als moderner Interessenverband vertreten wir rund 450 mittelständische Unternehmen, die über 70 Prozent aller Biere, 40 Prozent aller Mineralwässer, 30 Prozent aller Erfrischungsgetränke sowie 20 Prozent aller fruchthaltigen Getränke managen.
 
Weitere Infos unter: www.bv-gfgh.de
 
Kontakt für die Redaktionen:

Nicolas Schiffler
Referent für Öffentlichkeitsarbeit | Pressesprecher
E-Mail: Schiffler@bv-gfgh.de
Telefon: 0211 683938
Mobil: 0152 04940347

Bierabsatz bleibt im Juni weiter Sorgenkind

Bierabsatz kommt im Mai vom Regen in die Traufe

Wer dachte, dass der Mai nach den frustrierenden Monaten für einen Aufschwung sorgen würde, der täuscht sich. Mit einem Minus von 8,4 Prozent gegenüber dem Vormonat bleibt er weit hinter den Erwartungen zurück. Ähnliche Ergebnisse vermeldet der steuerpflichtige Bierabsatz. Laut dem Deutschen Brauer-Bund e. V. (DBB) verliert dieser 8,6 Prozent im Vergleich zum April 2025 – auch der Export schwächelt weiter und muss einen Verlust von 7,1 Prozent hinnehmen.

Der Mai reiht sich nahtlos in die Liste der tiefroten Monate des Jahres 2025 ein. Erneut verliert die Branche mehrere hunderttausend Hektoliter. Ein Blick auf das Gesamtbild offenbart: Die Ursache für den Rückgang beim Bierabsatz liegt weder beim Wetter noch bei später im Jahr liegenden Events und Feiertagen. Es ist die allgemeine wirtschaftliche Lage. Legt man die Kurven für die prozentualen Abweichungen zum Vorjahresmonat von Bierabsatz und Produktionsindex des Verarbeitenden Gewerbes übereinander, so zeigt sich eine ähnliche Entwicklung. Ein besser geeigneter Vergleich mit dem Bierausstoß zeigt: Der Produktionsindex des Verarbeitenden Gewerbes ging von 2019 bis 2024 um 10,4 Prozent zurück, der Ausstoß um 8,7 Prozent. Die gesamte produzierende Wirtschaft schwächelt seit mehreren Jahren in besorgniserregendem Maße. Während jedoch alle Branchen im Durchschnitt ihre Preise seit 2019 um 17,9 Prozent steigern konnten, lag das Umsatzplus bei Bier lediglich bei 7,9 Prozent. Zum Mengenproblem der Branche kommt also zusätzlich ein Preisproblem.

Baden-Württemberg vermeldet ein Minus von 4,9 Prozent und führt damit die deprimierende Statistik des steuerpflichtigen Bierabsatzes nach Bundesländern an. Auf Platz zwei folgt Bayern mit einem Verlust von 6,3 Prozent. Schlusslicht ist derzeit Hessen mit einem Absturz von 18,8 Prozent gegenüber Mai 2024.

Quelle: Deutscher Brauer Bund

Großhandel legt im April weiter kräftig zu

Großhandel legt im April weiter kräftig zu

Der Großhandel zeigt sich nach dem holprigen Start ins Jahr wieder von seiner positiven Seite: Die Umsätze steigen im April 2025 – wie schon im März – deutlich an. Mit einem Plus von 27,6 Prozent (nominal plus 27,9 Prozent) gegenüber dem Vormonat katapultiert sich der April vorläufig an die Spitze.

Der Vorjahresvergleich hingegen fällt negativ aus: Der Getränkefachgroßhandel schließt den diesjährigen April mit einem realen Minus von 1,9 Prozent (nominal minus 1,3 Prozent) gegenüber April 2024 ab.

Quelle: Statistisches Bundesamt