„Richtungsweisend“: Interview zum Mehrwegsystem im Weinbereich im GFGH

„Richtungsweisend“: Interview zum Mehrwegsystem im Weinbereich im GFGH

Foto: © Benjamin Stollenberg

Vorteile und Chancen nutzen: Mehrwegsystem im Weinbereich 

Werner Bender, Weinheimat Württemberg sowie unser geschäftsführender Vorstand Dirk Reinsberg sprachen mit dem Branchenmagazin GETRÄNKEFACHGROSSHANDEL des Sachon-Verlags über die Ausweitung des Mehrwegsystems im Weinbereich. „Wir setzen uns schon seit Jahren für den Erhalt und den Ausbau des deutschen Getränke-Mehrwegsystems ein. Daher begrüßen wir es, wenn auch die Winzer zukünftig ihre Produkte bundesweit in Mehrweggebinden abfüllen. Das hilft, Abfall zu vermeiden und schont Ressourcen“, erläutert Reinsberg. Auf überwiegend regionaler Basis bestehe im Weinbereich bereits ein gut funktionierendes Mehrwegsystem mit einer 1-l-Flasche.

Die Vorteile der Ausweitung eines Mehrwegpools für die Weinbranche sind vielfältig: Mehrwegpools sind klimafreundlich, nachhaltig und ressourcenschonend. Daher sind die Gebinde ideal, um Getränke zu verpacken und zu vermarkten. Doch Dirk Reinsberg kennt auch mögliche Herausforderungen – unter anderem, dass sich die Winzer nicht auf eine einheitliche Flaschenform einigen können. „Es gilt, den Fehler zu vermeiden, dass jeder Händler ein eigenes Gebinde auf den Markt bringt.“ Um ein funktionierendes Mehrwegsystem zu implementieren, müssten Winzer davon absehen, die Weinflasche als exklusives und individuelles Marketinginstrument zu nutzen. Viele unterschiedliche Mehrwegflaschen würden einen Mehrwegkreislauf schwerfälliger und aufwendiger machen.

Getränkefachgroßhandel steht als verlässlicher Partner zur Seite 

Der Vertrieb von Getränken in Mehrwegverpackungen gehört zur DNA des Getränkefachgroßhandels. Daher gehe es nun darum, mehr Produzenten und Abfüller von der Idee eines Mehrwegkreislaufs im Weinbereich zu überzeugen und sich auf konkrete Rahmenbedingungen zu einigen. Die Resonanz beim GFGH sei grundsätzlich sehr gut, da bereits heute die Kategorie Wein zu den Kernsortimenten der Branche zählt. „Der GFGH wird für Winzer ein verlässlicher Partner sein, der das Thema Mehrweg beherrscht“, verspricht Reinsberg.

Damit die Einführung eines Mehrwegsystem flächendeckend gelingt, sind Kriterien und Voraussetzungen zu definieren. Zu nennen sind unter anderem eine größtmögliche Einheitlichkeit in den Gebinden, Verzicht auf Individualität in Form, Größe, Gewicht und Farbe sowie ein verbraucherfreundliches Pfandsystem. Nun läge es an den Winzern und den Genossenschaften, diese Chance zu erkennen und zu ergreifen, um für die Branche ein einheitliches Mehrweg-Poolsystem zu etablieren.

Das vollständige Interview aus der aktuellen Ausgabe 3 des GETRÄNKEFACHGROSSHANDEL können Sie hier lesen:

Mehrweg ist Klimaschutz – Kampagne startet 2021 in die nächste Runde

Mehrweg ist Klimaschutz – Kampagne startet 2021 in die nächste Runde

„Mehrweg ist Klimaschutz“ startet in nächste Runde

Die Allianz für Mehrweg informierte in ihrer Pressekonferenz am 27.04.2021 unter dem Titel „Müllflut aus Plastikflaschen und Dosen im Superwahljahr stoppen“ über die neue Auflage der Kampagne „Mehrweg ist Klimaschutz“.

Die Verbände-Allianz, zu der seit Jahren auch der Bundesverband gehört, besteht außerdem aus dem Verband Pro Mehrweg, der Deutschen Umwelthilfe, der Stiftung Initiative Mehrweg, dem Verband des Deutschen Getränke-Einzelhandels und dem Verband Privater Brauereien.

Bei der Pressekonferenz stellten die Verbände ihre Forderungen anlässlich der bevorstehenden Bundestagswahl zum Erreichen der Mehrwegquote von 70 Prozent sowie konkrete Lösungsansätze zur Bekämpfung der Plastikmüllflut vor. Zudem bewerteten sie das überarbeitete Verpackungsgesetz und erklärten, wie umwelt(un)freundlich Einwegplastikflaschen aus 100 Prozent Recyclingmaterial wirklich sind.

Gemeinsam mit unseren Mitgliedern möchten wir durch umfangreiche Informationen Verbraucherinnen und Verbraucher dazu anregen, im Sinne des Klimaschutzes wiederverwendbare Mehrwegflaschen zu kaufen und auf umweltschädliche Getränkedosen und Einwegplastikflaschen zu verzichten.

Wie in den letzten Jahren stellen wir unseren Mitgliedsunternehmen die Materialien der Kampagne kostenlos zur Verfügung und freuen uns auf eine weitere Runde „Mehrweg ist Klimaschutz“.

Mehrweg-Innovationspreis startet in neue Runde

Mehrweg-Innovationspreis startet in neue Runde

Die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) und die Stiftung Initiative Mehrweg (SIM) verleihen 2021 zum 11. Mal gemeinsam den Mehrweg-Innovationspreis. Mit der Auszeichnung werden zukunftsweisende Leistungen und Initiativen geehrt, die Mehrwegsysteme weiterentwickeln oder innovativ zur verstärkten Verbreitung von Glas-Mehrweg beitragen. Der Wettbewerb stärkt die Wahrnehmung des deutschen Mehrwegsystems nicht nur als umweltfreundliche, sondern auch als moderne und hochtechnologische Verpackungslösung. Sie bietet den Innovationen eine öffentlichkeitswirksame Plattform.

Der Mehrweg-Innovationspreis richtet sich von Verpackungsherstellern und Produktdesignern über Getränkeproduzenten und Abfüller bis hin zu Handelsunternehmen. Sogar engagierte Einzelpersonen können sich mit ihren Ideen rund um Glas-Mehrweg bewerben. Denn mit bis zu 50 Wiederbefüllungen und einem anschließenden hochwertigen Recycling sind Glas-Mehrwegflaschen schon lange ein Synonym für umweltfreundliche Verpackungslösungen.

In ihrer Bewerbung sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Wettbewerbs die Mehrweg fördernden Gesichtspunkte der Innovation erläutern und so weit wie möglich quantifizieren. Folgende Aspekte sollten enthalten sein:

  • kurze Beschreibung des Produkts oder der Produktidee
  • Erläuterung des Innovationsgedankens
  • Daten zum Umweltnutzen (CO2-Einsparung, vermiedener Abfall, Wasserersparnis, etc.)
  • Marktentwicklung oder -potenzial der Innovation
  • Fotos (tif oder jpg, inkl. Bildnutzungsrechten und Copyrightvermerk)

Einsendeschluss ist der 30. Juni 2021.

Die Jury setzt sich aus sachkundigen Expertinnen und Experten aus Umweltverbänden und der Getränkebranche zusammen. Sie behält sich vor, mehrere Gewinnerinnen und Gewinner auszuzeichnen. Jede Prämierung wird von der Jury begründet. Die Verleihung des 11. Mehrweg-Innovationspreises findet voraussichtlich im November 2021 im Rahmen einer Abendveranstaltung in Berlin statt.

Weitere Infos und Anmeldung hier.

Mehrweg-Innovationspreis startet in neue Runde

Mehrweg-Innovationspreis geht an Hassia Mineralquellen und fritz-kola

Mit dem Mehrweg-Innovationspreis ehren die Deutsche Umwelthilfe und die Stiftung Initiative Mehrweg bereits seit 2006 besonders zukunftsweisende Leistungen im Mehrwegbereich. Die Auszeichnung für das Jahr 2020 geht an Hassia Mineralquellen und fritz-kola. Beide Unternehmen erhöhen durch ihre Arbeit den ökologischen Vorsprung von Mehrweg vor Einweg begründet die Jury.

Der Mehrweg-Innovationspreis richtet sich von Verpackungsherstellern und Produktdesignern über Getränkeproduzenten und Abfüller bis hin zu Handelsunternehmen. Sogar engagierte Einzelpersonen können sich mit ihren Ideen rund um Glas-Mehrweg bewerben. Denn mit bis zu 50 Wiederbefüllungen und einem anschließenden hochwertigen Recycling sind Glas-Mehrwegflaschen schon lange ein Synonym für umweltfreundliche Verpackungslösungen. Der Wettbewerb stärkt die Wahrnehmung des deutschen Mehrwegsystems als moderne und hochtechnologische Verpackungsart und bietet eine öffentlichkeitswirksame Plattform.

Zu den Gewinnern zählt 2020 Hassia Mineralquellen. Durch modernste Abfüll- und Anlagentechnik trägt der Mineralbrunnen dazu bei, dass Mehrwegflaschen noch mehr Ressourcen und Energie einsparen und den ökologischen Vorsprung vor Einweg weiter ausbauen.

„Durch die neue Anlagentechnik kann Hassia den Abfüllprozess deutlich optimieren und unter anderem den Wasser und Energieaufwand signifikant reduzieren. Die neue Anlagentechnik unterstreicht nochmals, dass die politische Mehrwegförderung besonders wichtig ist, wenn es darum geht die gesetzlichen Klimaschutzziele zu erreichen und die Rekordmüllberge kleiner werden zu lassen“

Jens Oldenburg

Geschäftsführer der Stiftung Initiative Mehrweg

Fritz-kola hat 2020 mit der Aktion „Trink aus Glas“ eine beispielgebende Bewegung gestartet, um regionale Glas-Mehrwegflaschen in den Verkaufsregalen zum Standard zu machen und die Flut von Einweg-Plastikflaschen zu stoppen. Den angestrebten Systemwandel von Einweg zu Mehrweg soll Umweltministerin Svenja Schulze mit konsequenter Mehrwegförderung und einer Abgabe auf Einweg-Plastikflaschen und Dosen unterstützen, so die Initiatoren.

„Mit der Mehrweg-Bewegung „Trink aus Glas“ tut fritz-kola gezielt etwas für Klima- und Umweltschutz. Das Unternehmen will einen Systemwandel von Einweg zu Mehrweg in der Getränkeindustrie erreichen und Menschen dazu bewegen, ihre Getränke nur noch aus wiederbefüllbaren Glasflaschen zu trinken. Besonders wichtig ist dabei die Ansprache von jungen Leuten, die in Supermärkten fast nur noch Plastikflaschen sehen.“

Barbara Metz

Stellvertretende DUH-Bundesgeschäftsführerin

Die fachkundige Jury besteht u. a. aus Kreislaufexperten der Stiftung Initiative Mehrweg, den dem Verband Pro Mehrweg, den Privaten Brauereien, der Deutschen Umwelthilfe und dem Bundesverband des Deutschen Getränkefachgroßhandels.

Steckbriefe der ausgezeichneten Preisträger und Innovationen sowie Videostatements der Preisträger finden Sie unter www.duh.de/mehrweg-innovationspreis.

Auch in diesem Jahr werden wieder neue Mehrweg-Innovationen mit Fokus auf Glas gesucht. Die Ausschreibung für das Jahr 2021 wird in Kürze auf der Webseite erscheinen. Machen Sie mit und werden Teil der Mehrwegbewegung!

Brauereien kündigen Pool-Gesellschaft an

Brauereien kündigen Pool-Gesellschaft an

Bitburger, Krombacher, Warsteiner und die Radeberger Gruppe planen die Gründung eines 0,33-Liter-Longneckpools. Damit setzen die vier Brauereien ein klares Signal für Mehrweg.

Einen zentral geregelten Flaschenpool im Segment Bier gibt es bislang nicht. Anders als bei den deutschen Mineralbrunnen, deren Perlenflasche im letzten Jahr ihren 50. Geburtstag feierte, erfolgt die Verwendung der Mehrwegpoolflaschen beim Bier aktuell ohne jegliches übergreifendes Management. Umso erfreulicher ist es, dass nun Verwender einen gemeinsamen Schritt zu einem nachhaltigen, einheitlichen Pool-Management unternehmen. Damit setzen sie ein Zeichen gegen den Trend der Individualisierung als Marketinginstrument und fokussieren sich auf das zukünftig mehr und mehr entscheidende Thema der Nachhaltigkeit. Mit dem Übergang des bestehenden, offenen 0,33-Liter-Longneckpools in einen für alle Verwender offenen, aber gesteuerten Pool, stärken sie langfristig die Qualität des Gebindes sowie den ökologischen Fußabdruck.

Klare und transparente Regeln des Pool-Managements sorgen für eine optimale Pflege des Pools und stellen höchste Qualität sicher. Konkret muss das bedeuten, dass sich alle Gesellschafter dazu verpflichten, regelmäßig Neuflaschen in den Pool einzuspeisen und abgenutzte Flaschen frühzeitig auszusortieren. Die Vereinbarung umfasst mit Weiß, Braun, Grün und Blau die gängigen Flaschenfarben. Die neue Gesellschaft ist offen für weitere Verwender und auf die Unterstützung anderer Marktteilnehmer angewiesen. Diese sollen unter den gleichen Bedingungen mitwirken wie die Initiatoren. Wünschenswert wäre, dass auch andere mittelständische Brauer und Big Player wie AB Inbev, Paulaner, Carlsberg, oder Weißglas-Verwender wie Fritz Kola und andere Erfrischungsgetränkehersteller sich dieser Initiative anschließen. Vorbehaltlich der Zustimmung des Kartellamtes ist der Start für das Frühjahr 2021 geplant. Wir sind gespannt.