Treffpunkt Mehrweg: Ein erfolgreiches und hilfreiches Format feierte Premiere

Treffpunkt Mehrweg: Ein erfolgreiches und hilfreiches Format feierte Premiere

Die Idee für den „Treffpunkt Mehrweg“ entstand – ganz pragmatisch – auf einer längeren Autofahrt zwischen Dirk Reinsberg und Torsten Hiller (LOGIPACK). Was als Gedanke begann, wurde am 18. und 19. November 2025 im Kongresszentrum Dortmund zu einer neuen, erfolgreichen Branchenplattform. Rund 270 Gäste und über 20 Aussteller bestätigten: Dieses Format trifft einen Nerv – und stärkt das Thema Mehrweg sichtbar.

Ein zentrales Element des Erfolgs war das starke Engagement des BV GFGH: Der Verband übernahm die komplette Pressearbeit und Social-Media-Kommunikation, entwickelte gemeinsam mit LOGIPACK das Programm und unterstützte die Veranstaltung zusätzlich finanziell. Der erste Treffpunkt Mehrweg zeigte eindrucksvoll die Dynamik der Branche. Die Kombination aus REUSE-Expo, Fachvorträgen und Talkrunden bot einen kompakten Überblick über Innovationen, Trends und Herausforderungen entlang der Mehrwertschöpfungskette. 

Inhaltliche Impulse durch Fachvorträge und Diskussionen

Parallel zur Expo bot der Treffpunkt Mehrweg seinen Gästen im Goldsaal ein hochkarätig besetztes Vortragsprogramm, das die relevanten Zukunftsthemen der Branche in den Blick nahm. Den Auftakt machte Dirk Reinsberg, geschäftsführender Vorstand des BV GFGH, der in seinem Vortrag die zentrale Frage stellte: „Ist Mehrweg Zukunft – oder kann das weg?“ Seine Antwort war eindeutig: „An Mehrweg führt kein Weg vorbei. Die Abfallvermeidung durch Wiederverwendung ist die ökonomisch und ökologisch sinnvollste Idee der Zukunft“. Er betonte, wie wichtig unternehmerische Weitsicht, Standardisierung, die gemeinsame Nutzung von Infrastruktur und ein verbindender Wille seien, um Mehrwegsysteme wirtschaftlich tragfähig zu halten. Gleichzeitig appellierte er an die Branche, stärker zusammenzuarbeiten und Synergien zu nutzen – ein Impuls, der von den Teilnehmenden mit viel Zustimmung aufgenommen wurde.

Es folgte ein breites Spektrum an Fachbeiträgen – unter anderem von Mario Benedikt, der die Bedeutung von Mehrweg im Getränkefachmarkt beleuchtete, sowie von Volker Lange vom Fraunhofer-Institut. Er zeigte auf, dass Verpackung mittlerweile zu den Top-4-Trendfeldern der Logistik zählt und großes Potenzial für Mehrweg birgt. Er machte deutlich, dass Standardisierung, digitale Transparenz und ein ganzheitlicher Blick auf Bestände, Bedarfe und Bewegungen entscheidend für erfolgreiche Mehrwegsysteme sind.

Mehrere anschließende Talkrunden vertieften die Themen und sorgten für angeregte Diskussionen – darunter Panels zu Synergiepotenzialen, logistischen Herausforderungen, Daten und Digitalisierung sowie Mehrweg im Fachmarkt.

Besonders eindrücklich waren die Einblicke von Claudia Patzwahl, Projektleiterin für Verpackungssteuer der Stadt Tübingen. Sie teilte ihre Erfahrungen, wie die kommunale Verpackungssteuer seit drei Jahren wirkt. Und tatsächlich: Die Verpackungssteuer wirkt als Mehrwegbooster. Der Anteil des Mehrwegangebots in Tübingen stieg um 90 Prozent an – das ist ein toller Erfolg!

Vernetzung, Diskussionen und ein starkes Signal für die Zukunft

Die zwei Tage in Dortmund machten deutlich: Mehrweg ist ein wirtschaftlich relevantes, technologisch dynamisches und gesellschaftlich wichtiges Zukunftsthema. Die vielen Begegnungen, der offene Austausch und die gemeinsame Arbeit an Lösungen sorgten für eine spürbare Aufbruchstimmung.

Der starke Zuspruch aller Teilnehmenden zeigt: Die Branche ist bereit, gemeinsam neue Wege zu gehen – und der Treffpunkt Mehrweg hat dafür das passende Format geschaffen.

 

Nachstehend finden Sie eine spannende Bildergalerie mit Impressionen der beiden Veranstaltungstage. 

Fotos: Jan Düfelsiek Photography
BV GFGH initiiert Themenwochen auf LinkedIn: Gemeinsam die Stimme der Branche stärken

BV GFGH initiiert Themenwochen auf LinkedIn: Gemeinsam die Stimme der Branche stärken

Social-Media lebt davon, neue Wege zu gehen, auszuprobieren und etwas zu wagen –meistens wird es dann richtig gut. In den vergangenen Wochen haben wir mit unseren ersten Themenwochen auf LinkedIn zu Ausbildung und Tankbier ein Pilotprojekt gestartet, das sich als voller Erfolg erwiesen hat. Beide Inhalte sind für den Getränkefachgroßhandel von zentraler Bedeutung: Die Ausbildung sichert die Zukunft unserer Branche, während Tankbier als modernes Versorgungs- und Gastronomiekonzept neue Chancen eröffnet.

Unser Ziel war es, die Öffentlichkeitsarbeit unternehmens- und verbandsübergreifend strukturierter aufzubauen und die Reichweite der gesamten Branche zu bündeln, um Inhalte breit zu streuen und die Stimme des GFGH noch deutlicher nach außen zu tragen. Dafür hat der BV GFGH die Themen entwickelt, Texte, Visuals und Social-Media-Postings erarbeitet und allen Mitgliedsunternehmen sowie Partnerverbänden zur Verfügung gestellt. In einem kurzen Online-Termin wurde das Konzept vorgestellt und alle Fragen geklärt. Durch Teilen, Liken, Kommentieren und eigene Beiträge der Mitgliedsunternehmen erreichten wir eine starke Sichtbarkeit auf LinkedIn – auch bei politischen Entscheidungsträgern.

Das Pilotprojekt war ein erfolgreicher Auftakt. Daran wollen wir anknüpfen und künftig regelmäßig weitere Themenwochen zu wichtigen Branchenthemen umsetzen – gemeinsam und mit noch mehr Schlagkraft.

Europäische Zusammenarbeit im Getränkegroßhandel weiter ausbauen: Nachbericht zur CEGROBB-Generalversammlung 2025 in Barcelona

Europäische Zusammenarbeit im Getränkegroßhandel weiter ausbauen: Nachbericht zur CEGROBB-Generalversammlung 2025 in Barcelona

Bilder: © BV GFGH

Die Vereinigung CEGROBB vertritt den europäischen Getränkegroßhandel und setzt sich für faire Preismechanismen, günstige Rechtsrahmen und Kundenschutzmaßnahmen ein. CEGROBB engagiert sich in verschiedenen Bereichen, beispielsweise durch die Teilnahme an Branchenforen, die Zusammenarbeit mit Stakeholdern und die Stärkung des Markenimages durch PR-Aktivitäten. Ziel ist es, durch Zusammenarbeit und Wissensaustausch eine nachhaltige Getränkebranche in Europa zu fördern.

Die diesjährige Generalversammlung fand am 15. und 16. Mai in Barcelona statt – dabei war neben Vertreterinnen und Vertretern aus Portugal, Luxemburg, Spanien, Belgien, Frankreich und den Niederlanden auch der BV GFGH.

Automatisches Hochregallager spart Platz und Zeit

Neben der weiteren Vernetzung stand auch der Besuch zweier Getränkegroßhändler in Spanien auf dem Programm. Dafür traf sich die Gruppe, um mit dem Reisebus zur B-Grup, dem ersten Stopp des Tages, zu fahren. Der spanische Großhändler vertreibt neben Getränken auch frische und tiefgekühlte Lebensmittel, Konserven sowie Servietten. Während sich deutsche Getränkefachgroßhändler nahezu ausschließlich auf Durstlöscher spezialisieren, ist es in Spanien üblich, auch andere Lebensmittel wie Obst und Gemüse aus einer Hand zu bestellen.

Das vollautomatische Lager der B-Group beeindruckte mit über 29.000 Palettenplätzen, die von selbstfahrenden Robotern ent- und beladen werden. Das Hochregallager wurde innerhalb von nur sechs Monaten aufgebaut und in Betrieb genommen. Es spart extrem viel Platz, Zeit und vereinfacht die Arbeit der Mitarbeitenden um ein Vielfaches – ein wichtiger Faktor in Zeiten des Fachkräftemangels. Hier arbeiten Roboter und Menschen Hand in Hand. Neben Schulungen der Mitarbeitenden bietet die Firma Exotec by DEXTER einen ständigen Support bei technischen Fragen und ist mit Servicekollegen vor Ort vertreten. In der Lagerhalle wird im Dreischichtbetrieb gearbeitet. Die Roboter werden am Wochenende abgeschaltet und am Montagmorgen wieder gestartet.

Austausch über länderspezifische Herausforderungen stand im Vordergrund

Bei einem weiteren Besuch bei einem Getränkegroßhändler ist Folgendes aufgefallen: Mehrweg? Fehlanzeige! In Spanien existiert derzeit kein flächendeckendes Mehrwegsystem für Getränke. Zwar gab es traditionell Mehrwegflaschen, insbesondere für Wein, doch diese Systeme sind im Laufe der Zeit weitgehend verschwunden. Aktuell werden Getränke überwiegend in Einwegverpackungen verkauft. Allerdings plant die spanische Regierung die Einführung eines landesweiten Pfandsystems für Einweg-Getränkeverpackungen: das sogenannte „Sistema de Depósito, Devolución y Retorno“ (SDDR). Es soll ab November 2026 in Kraft treten und Plastikflaschen und Dosen mit einem Volumen von bis zu drei Litern sowie Verpackungen für Wasser, Säfte, Erfrischungsgetränke, Energydrinks und alkoholische Getränke umfassen.

Anschließend kam die Verbandsgruppe im Büro der spanischen Föderation „FEDIS Horeca“ zusammen, um über die zukünftige Ausrichtung von CEGROBB zu sprechen. Dabei waren sich alle Teilnehmenden einig, dass die Herausforderungen in diesen Zeiten nicht kleiner werden. Bei PPWR, Nachhaltigkeit und der globalen wirtschaftlichen Lage ist eine starke europäische Zusammenarbeit erforderlich. Genau dafür wurde in diesen beiden Tagen der Grundstein gelegt. Anschließend stellte Präsident Michel Haeltermann den Jahreshaushalt vor und alle Mitgliedsunternehmen sprachen über ihre individuellen Herausforderungen. Dieser Austausch war äußerst wertvoll, da deutlich wurde, dass es zwar unterschiedliche Hürden, aber auch gemeinsame Problemstellungen gibt. Diese können nun im europäischen Verbund gemeinsam gelöst werden. Das anschließende gemeinsame Abendessen festigte diese überstaatliche Verbindung.

Verbände stellten sich vor

Am zweiten Tag des CEGROBB-Jahrestreffens wurde zunächst eine Präsentation über die Ausgestaltung der PPWR-Maßnahmen in Spanien gehalten. Mit dem geplanten Pfandsystem sollen die Recyclingquote auf 90–95 Prozent erhöht und die Abfallmenge in gelben Recyclingtonnen um 15 Prozent reduziert werden. Dies ist notwendig, da Spanien die EU-Vorgaben, die eine Recyclingquote von 70 Prozent bis 2025 und 90 Prozent bis 2029 fordern, bislang nicht erfüllt hat. In der Gastronomie sollen bis 2025 mindestens 80 Prozent des Bieres und 30 Prozent des Wassers in Mehrwegflaschen verkauft werden.

Anschließend stellten sich die beiden Verbände aus Luxemburg und Belgien vor und präsentierten ihre Themen für die kommenden Monate. Außerdem wurde vereinbart, dass die spanische Vertretung künftig die Websitepflege übernimmt. Der Aufbruch ist spürbar! Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.

GETRÄNKE. GROSS. HANDELN. 2025

GETRÄNKE. GROSS. HANDELN. 2025

Fotos: © Jan Düfelsiek Photography

Am 24. und 25. März war es wieder soweit: Wir haben unser jährliches Branchenevent GETRÄNKE. GROSS. HANDELN. gefeiert – mit über 600 Gästen, 33 Präsentationsständen, 4 spannenden Vorträgen und vielen mitreißenden Gesprächen. Ein absolutes Highlight stellte in diesem Jahr die sogenannte Digital Area dar, in der alle Teilnehmer mit einem Rennsimulator ihr Geschick auf einer Rennstrecke probieren konnten. Und auch der Kommunikationsabend war wieder ein voller Erfolg.

Neues Ehrenmitglied und erneute Wahl des bisherigen Beirats

Bereits am Sonntag vor Veranstaltungsbeginn trafen sich #Die NetzwerkJunioren des Bundesverbandes des Deutschen Getränkefachgroßhandels zu ihrem 3. Netzwerktreffen zum Thema „Storytelling mit Impact: Wie du zielgruppengerecht Videos mit Wow-Faktor erstellst!“.

Offiziell begann das Branchenevent mit unserer obligatorischen Mitgliederversammlung, in der der Beiratsvorsitzende Eric Boecken die Bedeutung von Mineralwasser betonte und gleichzeitig einen kritischen Blick auf den rückläufigen Bierabsatz warf. Dennoch appellierte er an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, positiv in die Zukunft zu blicken. Außerdem äußerte er Wünsche an die kommende Bundesregierung und hob die Plattform #Die NetzwerkJunioren hervor, um den Nachwuchs zu stärken.

Ein Höhepunkt war der Jubiläumsfilm anlässlich des 125. Bestehens des BV GFGH, der eindrucksvoll zeigte, dass Herausforderungen von damals bis heute ähnlich geblieben sind. Klar wurde aber auch: Gemeinsam lassen sich alle Hürden meistern. Zudem wurde Peter Sagasser für seine 26-jährige ehrenamtliche Tätigkeit geehrt und zum Ehrenmitglied des Verbandes ernannt.

Eric Boecken und Martin Dreyer wurden erneut zum Vorsitzenden und Stellvertreter des Beirats unseres Bundesverbandes gewählt. Darüber hinaus nahm Dirk Reinsberg die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Mitgliederversammlung mit auf einen Rundflug durch die Verbandsaktivitäten im Jahr 2024 – von Social Media über Mitglieder-Informationen bis hin zu Beratungsleistungen und Angeboten von Webinaren und Workshops.

Start der Veranstaltung

Auch in diesem Jahr fand zu Beginn unserer Branchenveranstaltung die Ehrung von Deutschlands besten Getränkehändlern 2025 durch die Rundschau für den Lebensmittelhandel in Kooperation mit dem BV GFGH statt. Kriterien wie Sortimentsvielfalt, Erscheinungsbild und Vermarktungsaktivitäten spielten eine entscheidende Rolle. Besonders innovative Ansätze wie Roboter und Infodisplays zur Digitalisierung wurden hervorgehoben, aber es wurde klar: Der Erfolg hängt maßgeblich von engagierten Mitarbeitenden vor Ort ab.

In seiner Eröffnungsrede bei GETRÄNKE. GROSS. HANDELN. 2025 erläuterte Dirk Reinsberg, dass insbesondere in der Brauerei- und Getränkewirtschaft die Zahlen derzeit alles andere als rosig sind – starke Absatzrückgänge in vielen Bereichen. Auch Wein und Spirituosen konnten nicht glänzen. Einzig die Mineralbrunnen stechen positiv hervor. Die Branche befindet sich mitten in einem Strukturwandel und die Zahl der Betriebe im GFGH ist weiter zurückgegangen. Diese Veränderungen, gepaart mit globalen und nationalen Ereignissen wie dem Krieg in der Ukraine oder dem Machtwechsel in den USA, stellen unsere Branche und unsere Gesellschaft vor immer größere Herausforderungen.

Und nun? Laut Dirk Reinsberg brauche es jetzt politische Vertreter, die mutige, aber vor allem richtige Entscheidungen treffen. Klimaschutz, eine Modernisierung des Staates und Migrationspolitik erfordern entschlossenes Handeln. Auch Entbürokratisierung muss ein zentrales Thema sein. Vor allem aber: Wir brauchen den Dialog als Schlüssel – für mehr respektvollen Austausch und weniger Polarisierung.

Galerien mit Impressionen der gesamten Veranstaltung finden Sie am Ende des Beitrags.

Vorträge und Trends

Prof. Dr. Frank Brettschneider:

Mit seinem Vortrag zur Verständlichkeit betonte der Kommunikationswissenschaftler, wie entscheidend klare Kommunikation für Akzeptanz, Vertrauen und Wettbewerbsvorteile ist. Wichtige Tipps waren: Zielgruppen klar definieren, komplexe Sprache vermeiden und passende Kommunikationsinstrumente wählen.

Dr. Robert Reiche:

Mehrweg-To-Go war sein Schwerpunkt. Er verdeutlichte, dass die Nutzung von Mehrwegbehältern eine ökologische Notwendigkeit und wirtschaftliche Chance darstellt. Dennoch gibt es Herausforderungen, z. B. beim Rücknahmesystem und bei hygienischen Standards. Reiche forderte die Getränkebranche auf, aktiv am Wandel mitzuwirken.

Sabine Rogg:

Die Zukunftstrends 2025 standen im Fokus – von innovativen Produkten wie kühlenden Sonnencremes bis hin zu wachsendem Interesse an Elektrolytgetränken. Rogg betonte, dass Konsumenten das Besondere suchen, sei es durch kreative Marken-Kollaborationen oder nachhaltige Angebote. Der Trend geht zu weniger Alkohol, mehr gesundheitsfördernden Getränken und innovativen Verkaufsorten wie Lieferdiensten.

Mineralwasser im Fokus

Den Abschluss bildeten Maik Hünefeld und Jürgen Reichle vom Verband Deutscher Mineralbrunnen. Sie zeigten die Erfolge der Kampagne „Am besten natürlich“, die seit 2022 von Weitsprung-Weltmeisterin Malaika Mihambo unterstützt wird. Ein neuer Schwerpunkt liegt nun auf der Gastronomie: Mit der Kampagne „Pro Mineralwasser in der Gastronomie“ soll die Abwanderung hin zu Leitungswasser eingedämmt und die zahlreichen Vorteile von Mineralwasser hervorgehoben werden – darunter Qualität, Nachhaltigkeit und Wertschöpfung.

Herzlichen Dank an alle, die dabei waren – ob auf der Bühne oder im Publikum. Es war uns eine große Freude!

Schon jetzt im Kalender vormerken: GETRÄNKE. GROSS. HANDELN. 2026 findet am 26. und 27. Februar im Maritim Hotel in Bonn statt.

Hier finden Sie Galerien mit Impressionen der Veranstaltung (© Jan Düfelsiek Photography)

BrauBeviale 2024: Branchentreff bot spannende Impulse für die Praxis

BrauBeviale 2024: Branchentreff bot spannende Impulse für die Praxis

BrauBeviale: Hier waren auch in diesem Jahr alle richtig, die Rohstoffe, Anlagen und Verpackungen für die Brau- und Getränkeindustrie suchen. Die Veranstaltung vom 26. bis 28. November 2024 im Messezentrum Nürnberg bündelte erneut alle Elemente für die erfolgreiche Produktion, Logistik sowie die Vermarktung von Bier und Getränken. Mit rund 820 Ausstellern in neun Hallen bot die Messe einen umfassenden Überblick über das gesamte Angebot für Brauer, Getränkehersteller und Fachbesucher der Getränkewirtschaft.

Bilder: © Jan Düfelsiek Photography

PPWR auch Thema auf der diesjährigen BrauBeviale

Der Vormittag des ersten Messetages in der Logistik Lounge in Halle 4 stand ganz im Zeichen der Packaging and Packaging Waste Regulation (PPWR). Diese wurde am 25. November 2024 – also nur einen Tag vor Messebeginn – im Umweltausschuss des EU-Parlaments verabschiedet und in der Zwischenzeit auch vom EU-Parlament abgesegnet. Das Ziel ist klar: Langfristig ressourcenschonende Maßnahmen im Bereich Verpackungen umsetzen. Vor dem Hintergrund, dass der Verpackungsmüll in Europa bei rund 195 kg pro Kopf liegt, ist die PPWR eine sinnvolle Maßnahme für den Klimaschutz, waren sich die Teilnehmer einig.

Klaus Heitlinger vom Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie e. V. machte auf der Bühne der Logistik Lounge deutlich, dass das aktuelle Modell der PPWR ein positives Signal für die einwegorientierte Fruchtsaft-Branche sei. Es handle sich um ein gutes Ergebnis für geregelte und ungeregelte Mehrweg-Pools. Im neuen Entwurf können unterschiedliche Verpackungstypen weiter genutzt werden – dies käme den Verbrauchern sehr entgegen. Auch die Privaten Brauereien, vertreten von Roland Demleitner, sind mit der aktuell verabschiedeten Version der PPWR grundsätzlich zufrieden. Er machte deutlich, dass die Brauereien ohnehin schon Vorreiter in Sachen Mehrweg sind – mit einer Quote von 80 Prozent. Die nunmehr von der EU-Verpackungsverordnung geforderten Quoten würden seitens vieler Mehrweganbieter in Deutschland bereits heute um ein Vielfaches übertroffen.

Weniger euphorisch war Daniel Schock vom Deutscher Brauer-Bund (DBB). Seiner Meinung nach gebe es noch zu viele Unschärfen im EU-Verpackungsgesetz, unter anderem bei der Kennzeichnungspflicht. Hier müsse bei der Ausgestaltung der delegierten Rechtsakte in den kommenden Monaten noch erheblich „nachgearbeitet“ werden. So oder so: Die PPWR sei ein klares politisches Signal für mehr Mehrweg. Auch in anderen Segmenten außerhalb der Getränkewirtschaft – das habe Auswirkung auf die Logistik in allen wirtschaftlichen Bereichen. Klar sei auch: Mehrwegverpackungen werden durch die PPWR weiteren Rückenwind bekommen. Diesen gelte es nun nachhaltig zu nutzen.

Vorbildlich nachhaltig?!

Weiter ging es am Nachmittag mit einer lebhaften Diskussion zum Thema Nachhaltigkeit. Zu Beginn des Gesprächs auf dem Podium beschrieb der Geschäftsführer von Frankenbrunnen, Frank Höhler, den Prozess seines Unternehmens hin zu einer umweltbewussten Betriebsführung. Ressourcenschonung, ein ausgeglichener Wasserhaushalt und ein eigenes Energiemanagementsystem gehören für ihn zur DNA und zu den Grundpfeilern von Frankenbrunnen.

Auch unser geschäftsführender Vorstand Dirk Reinsberg nahm an der Podiumsdiskussion teil. Er machte deutlich, dass sich der GFGH – wie die gesamte Wirtschaft – auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit befindet. Umweltverträgliches Wirtschaften werde sowohl von den Verbrauchern als auch vom Gesetzgeber immer stärker eingefordert. Sein Appell: „Wer sich im eigenen Unternehmen mit Nachhaltigkeit beschäftigt, kann in der Regel auch seinen Getränkefachgroßhandel besser positionieren und darüber hinaus langfristig wirtschaftlicher agieren. Wichtig ist in diesem Zusammenhang die gemeinsame Vernetzung und Digitalisierung innerhalb der Branche, um Aufwand und Ressourcen zu sparen.“

Ein Schritt auf diesem Weg kann die Nutzung des in Zusammenarbeit mit der Unternehmensberatung fjol entstandene Nachhaltigkeitsmanager „leadity“ sein. Mit Hilfe dieses Tools könne sich der GFGH nachhaltiger ausrichten und gleichzeitig die Voraussetzung für eine weitere Vernetzung mit Handelspartner schaffen, so Reinsberg.

Die neue Währung CO2

Im anschließenden Vortrag von Prof. Dr. Christoph Tripp, Professor an der Technischen Universität Nürnberg, ging es ebenfalls um das Thema Nachhaltigkeit – aus der Perspektive des Verkehrs. Er machte deutlich, dass der Güterverkehr bis 2040 um rund 40 Prozent zunehmen wird. Gleichzeitig muss der CO2-Verbrauch zukünftig weiter sinken – zwei Welten treffen aufeinander. Der Experte prognostizierte, dass der CO2-Preis bis 2026 auf rund 65 Euro pro Tonne steigen wird.

Die Logistikbranche sei sich ihrer Verantwortung bewusst, habe aber ein großes Umsetzungsdefizit, so Prof. Tripp. Rund sieben Prozent der globalen Emissionen werden durch Logistiktransporte verursacht. Außerdem ist der gesamte Verkehr in Deutschland für 22 Prozent der Emissionen verantwortlich. Die größten Potenziale zur Reduzierung der Umweltbelastung sah Tripp im Regional- und Fernverkehr. Die Zeit drängt, denn die EU-Gesetzgebung fordert bis 2030 eine Reduzierung der CO2-Belastung um 55 Prozent. Durchgesetzt werden soll die Anweisung unter anderem mit Zertifikaten.

Klar ist auch: Viele große Unternehmen der Getränkebranche in Deutschland haben ehrgeizige Ziele in Sachen Klimaneutralität – doch an der konkreten Umsetzung scheitert es. Ein Lösungsansatz könnte die gemeinsame Zusammenarbeit von Getränkefachgroßhandel, Herstellern und Logistikern sein. Darauf wies auch Dirk Reinsberg in der anschließenden Diskussion hin. Er machte deutlich, dass Mehrweglogistik mehr ist, als nur Vollgut von A nach B zu bringen. Auch die Art der Gebinde habe Einfluss darauf, wie Getränke und das dazugehörige Leergut transportiert werden – idealerweise in einem Kreislauf. „Wenn wir Logistik nachhaltig gestalten wollen, brauchen wir Kooperation und Vernetzung“, so Reinsberg.

„Die Branche muss sich unbedingt nachhaltiger ausrichten, um zukunftsfähig zu bleiben“

Der zweite Tag in der Logistik Lounge auf der BrauBeviale begann, wie der erste endete: Mit spannenden und zukunftsorientierten „Topics to talk about“ für die gesamte Getränkebranche. Die zentrale Frage der Diskussion: „Führt mehr Digitalisierung zu mehr Nachhaltigkeit?“

Dirk Reinsberg blickte in seinem Impuls noch einmal zurück: „Wie wichtig das Thema Nachhaltigkeit ist, wurde auch im gestrigen LogiCircle deutlich. Wir als Branche müssen uns unbedingt nachhaltiger ausrichten, um weiterhin zukunftsfähig zu bleiben.“ Er machte deutlich, dass jeder Unternehmer die Ressourcenschonung in seinem Unternehmen angehen kann. Bei der konkreten Umsetzung handle es sich allerdings nicht um einen Hundertmeterlauf, sondern um einen Marathon. Die Herausforderung sei es nun, die richten digitalen Tools zu nutzen und die richtigen Partner miteinander zu verbinden. Gemeinsam in Branchenlösungen zu denken, erleichtere den Weg hin zu mehr Umwelt- und Ressourcenschutz.

Auch auf der diesjährigen BrauBeviale wurde das Thema Kombinierter Verkehr intensiv diskutiert. Anbieter wie Doktor Cargo, bayernhafen und moovment unterstützten die Getränkebranche in Sachen Kombinierter Verkehr. In einer kurzen Podiumsdiskussion wurde auch deutlich, dass es verlässliche Partner im Transportbereich braucht – insbesondere bei der Bahn! Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von privaten Bahnbetreibern und Pilotprojekten, um Getränke auf die Schiene zu verlagern. Bereits Anfang dieses Jahres hat sich der BV GFGH gemeinsam mit 56 weiteren Organisationen für den Ausbau des Schienengüterverkehrs eingesetzt. Eine entsprechende Charta wurde dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr übergeben.

Wie schon im letzten Jahr bot die Logistik Lounge mit ihren zahlreichen Diskussionsrunden und Austauschmöglichkeiten viele Impulse für die gesamte Getränkebranche. Unter dem Motto „Die Effizienz der Mehrweg-Logistik“ war es dem Organisationsteam der BrauBeviale gemeinsam mit LOGIPACK, dem Organisator und Moderator der Sonderfläche, gelungen, ein breites Spektrum von interessanten Firmen für das Konzept der Lounge zu begeistern. Insbesondere die Verknüpfung zu digitalen Lösungen hat die Logistik Lounge in diesem Jahr geprägt.

Wir freuen uns aufs nächste Mal!

„Fit für die Zukunft, fit für den Markt“ – Workshop-Reihe mit Huesch & Partner gestartet

„Fit für die Zukunft, fit für den Markt“ – Workshop-Reihe mit Huesch & Partner gestartet

Bild: © Huesch & Partner

„Neu, anspruchsvoll, aber machbar“, so lautete das Fazit der TeilnehmerInnen des ersten Workshops zur wettbewerbsfähigen Getränkelogistik. Unter der Schirmherrschaft des BV GFGH trafen sich am 25. Juli im sog. „Kölner Keller“ bei Huesch & Partner Logistikspezialisten und Controller verschiedener Getränkefachgroßhändler zum Basistraining Logistik – und lernten die Grundlagen der Kostenkalkulation im GFGH kennen und erhielten Benchmarks für die zukünftige profitable Ausrichtung des eigenen Handelns. Sich ständig verändernde Rahmenbedingungen und steigende Kosten erfordern es, die Wirtschaftlichkeit des eigenen Unternehmens im Blick zu behalten.

Im Bereich der Transportlogistik wurden gemeinsam mit allen Teilnehmenden Personalkosten, Fahrzeugkosten und bereits gefahrene Touren analysiert und verglichen. Erstaunt waren alle Teilnehmenden über die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der sog. Business Intelligence – die das Sammeln, Auswerten und Darstellen von Daten in elektronischer Form umfasst. Die Möglichkeit, tagesgenaue Mengenprognosen für das gesamte Jahr und die daraus resultierende Anzahl an Fahrzeugen für die Distribution und Beschaffung von Waren zu berechnen, wurde von allen Teilnehmenden als sehr positiv bewertet.

Im Bereich der Lagerlogistik diskutierten die ExpertInnen die Benchmarkpreise für alle Lagerkosten, getrennt nach Gastronomie und Handel. Die Vorstellung der Möglichkeit, ein Lagerlayout und Sortimentsplatzierungen mit entsprechenden Verkehrsströmen zu erstellen, gab den Teilnehmenden viele neue Anregungen mit an die Hand. Den Abschluss des Seminars bildete die Erstellung einer Gewinn- und Verlustrechnung für den gesamten Prozess.

Folgende weitere Seminare finden statt:

Donnerstag, 26.09.2024: Level 2 – Preissysteme und Prozesse

Donnerstag, 07.11.2024: Level 3 – Innovation und Expansion

Weitere Positionen