Wie beurteilen die Großhandelsunternehmen ihre wirtschaftliche Lage und die weiteren konjunkturellen Perspektiven mit Blick auf die Auswirkungen der Coronakrise? Antworten hierauf liefert die traditionelle Umfrage zur Lage und Perspektive im Großhandel durch unseren Spitzenverband BGA.

Die Coronakrise belastet die deutsche Wirtschaft massiv. Es zeichnet sich aber eine einsetzende Erholung ab. Das spiegelt auch die Stimmung im Großhandel wider. In der Umfrage des BGA zeigen sich die Großhändler weiterhin verhalten, gewinnen aber vorsichtig an Zuversicht. Der BGA-Klimaindikator zeigt nach seinem historischen Tiefpunkt im Mai wieder aufwärts. Dabei haben sich die Geschäftserwartungen stärker verbessert als die Geschäftslage. Der Großhandel wird weiter mit den Folgen der Corona-Pandemie zu kämpfen haben. Der BGA erwartet für 2020 ein Umsatzminus von bis zu neun Prozent. Strukturell wird die Aufhellung von einer verbesserten Erwartung an Auftragseingänge und Kapazitätsauslastung getragen.

Der BGA geht vor diesem Hintergrund davon aus, dass sich nach dem massiven Einbruch die wirtschaftlichen Aktivitäten im Zuge der allmählichen Lockerungen der Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie wieder verstärken. Allerdings erwarten die Unternehmen mehrheitlich, dass die Pandemie erst im kommenden Jahr, wenn nicht gar erst später überwunden wird. Dementsprechend rechnen die Großhändler damit, dass die Pandemie strukturelle Spuren hinterlässt. Neben einem Turbo für die Digitalisierung sehen die Unternehmen Änderungen in der Unternehmenskultur und den Arbeitsformen (Homeoffice) sowie eine Neuausrichtung der Geschäftsmodelle als neue Trends. Wirtschaftspolitisch erwarten die Unternehmen den Abbau von Bürokratie und Regulierung in allen Rechtsbereichen.

Die detaillierten Ergebnisse der Großhandelsumfrage werden in der aktuellen Ausgabe von Trends & Analysen Großhandel 2/2020 erläutert.

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