Die Branche ist alamiert: In diesem Moment beraten Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder über schärfere Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Merkel beabsichtigt, den steigenden Infektionszahlen mit einem „Lockdown Light“ entgegenzuwirken. Aus dem Entwurf der Konferenz geht hervor, dass die Einschränkungen fast ausschließlich die Gastronomie- und Veranstaltungsbranche treffen.
Eine breite Branchen-Allianz wendet sich heute in einem offenen Brief an die Bundeskanzlerin. Zentrale Aussage: Das abermals komplette Herunterfahren der Gastronomie- und Veranstaltungsbranche ist unverhältnismäßig. Die Gastronomie ist kein Infektionstreiber – die hohen Hygieneauflagen funktionieren. Das Robert-Koch-Institut bestätigt, dass „nur eine kleine Minderheit der nachvollziehbaren Infektionen“ auf das Konto der Gastronomie gehen. Die Allianz befürchtet, dass die Schließung der Branche die Infektionslage sogar weiter verschärfen könnte, da soziale Kontakte in Privaträume verlagert würden, wo sie nicht kontrolliert werden könnten. „Machen Sie die Gastronomen zu Ihren Partnern, um die so wichtigen Regeln im Kampf gegen Covid-19 gemeinsam mit den Behörden durchzusetzen“, so die Bitte der Branche.
Zu der großen Allianz zählen neben prominenten Gastronomen wie Tim Mälzer und Frank Rosin, Partner der gesamten Wertschöpfungskette, darunter Vertreter der Verbände aus Lebensmitteleinzelhandel, Cash & Carry Großhandel sowie der Lebensmittelindustrie. Für den Getränkefachgroßhandel hat Dirk Reinsberg (BV GFGH) unterschrieben, aus der Getränkeindustrie u. a. Axel Dahm (Bitburger Braugruppe), Christian Gieselmann (Warsteiner Gruppe), Thomas Deloy (Privatbrauerei Gaffel) und Frank Molthan (Coca-Cola).