Interview in Getränke News: „Wir kämpfen gemeinsam für Mineralwasser“

Interview in Getränke News: „Wir kämpfen gemeinsam für Mineralwasser“

Mit der neuen Kampagne „Pro Mineralwasser“ bewerben wir gemeinsam mit dem Verband des Getränkeeinzelhandels und den Mineralbrunnen die Vorzüge von Mineralwasser. Getränke News sprach mit Andreas Vogel, Vorstand des Verbands des Deutschen Getränke-Einzelhandels (VDGE), über die Hintergründe.

Getränke News: Wie kam es zu der Zusammenarbeit der drei Verbände?

Vogel: Seit Bundesumweltministerin Svenja Schulze Ende 2018 in ihrem „5-Punkte-Plan für weniger Plastik und mehr Recycling“ Konsumenten offiziell empfohlen hat, Leitungs- statt Mineralwasser zu trinken, spitzt sich das Thema immer weiter zu, und die Mineralbrunnen geraten immer stärker unter Druck.

Allerdings ist natürlich auch der Getränkehandel von dieser Entwicklung – zumindest mittelbar – betroffen. Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, gegen die einseitige Berichterstattung proaktiv vorzugehen. Wir haben uns diesbezüglich mit dem Bundesverband des Deutschen Getränkefachgroßhandels (GFGH-Bundesverband) ausgetauscht, mit dem wir auch in anderen Bereichen sehr eng zusammenarbeiten. Dabei hat sich herausgestellt, dass auch der GFGH-Bundesverband in den Startlöchern für die Konzeption einer eigenen Kampagne „Pro Mineralwasser“ stand. Da lag es natürlich nahe, den Schulterschluss zu suchen.

Gemeinsam sind wir dann auf den Mineralbrunnenverband zugegangen und es wurde schnell klar, dass wir dort offene Türen einrennen. Schließlich sind ja grade seine originären Interessen berührt. Deshalb ist der VDM bei der Kampagne jetzt auch „die Lokomotive“ auf nationaler Ebene und Absender der Dachkampagne während wir gemeinsam mit dem GFGH-Bundesverband für den direkten Zugang zu den Verbraucher/innen stehen.

Getränke News: Wie bedeutsam ist denn für den Getränkefachhandel das Segment Mineralwasser? Was steht für die Branche auf dem Spiel?

Vogel: Laut Marktforschung entfallen im Schnitt etwa 25 Prozent der Umsätze in den Getränkefachmärkten auf Mineralwasser. Das ist also keineswegs zu vernachlässigen, da können wir nicht einfach abwarten, was passiert. Wir müssen Privatpersonen überzeugen, dass es gute Gründe gibt, warum man Mineralwasser trinken sollte und nicht Leitungswasser. Viele glauben, es seien vergleichbare Produkte, aber das sind sie nicht. Ich sehe unsere Aufgabe darin, alle Fakten auf den Tisch zu legen. Die gliedern wir im Rahmen der Kampagne in vier Themenfelder: Vielfalt & Geschmack, Naturreinheit, Sicherheit und Kreislaufwirtschaft.

Getränke News: Da leistet aber der VDM auch schon einiges an Aufklärungsarbeit …

Vogel: Das stimmt und grade diese Synergieeffekte wollen wir ja nutzen, denn wir haben zusätzlich die Multiplikatoren vor Ort. Der GFGH-Bundesverband und wir, der VDGE, erreichen zusammen Verbraucher in vielen der rund 8.000 Verkaufsstellen in Deutschland direkt am PoS. Das ist dann schon eine sehr starke Allianz. Politikerinnen und Politiker haben es leicht, an Mikrophone zu kommen. Wir müssen unsere Märkte nutzen, um für unser Anliegen zu trommeln. Der VDM und die dazugehörige Informationszentrale Deutsches Mineralwasser (IDM) setzen den Schwerpunkt stärker auf die Dachkampagne und die sozialen Medien. Dort erreichen sie sehr gut die jüngeren Zielgruppen, die besonders aufgeschlossen für Leitungswasser sind.

Getränke News: Eine wachsende Rolle in dem Wettbewerb spielen inzwischen die Wassersprudler. Wie sollte sich aus Ihrer Sicht der Getränkehandel hier positionieren – sollte er die Geräte und das zugehörige Equipment verkaufen oder lieber nicht?

Vogel: Darauf gibt es keine zu 100 Prozent richtige Antwort. Manche Händler wollen auf keinen Fall etwas mit dieser Warengruppe zu tun haben. Das muss man sich aber leisten können. Immerhin besteht die Gefahr, dass Kunden zum Beispiel ihre CO2-Kartuschen woanders kaufen – und nicht zurückkehren. Andere richten sich nach der Nachfrage und bieten zumindest die Kartuschen an. Man muss wohl einen Mittelweg finden – das Thema moderat begleiten, wo es unvermeidbar ist. Proaktiv bewerben würde ich es aber nicht. Ein schwieriges Thema sind die Sirupe. Da sie zudem meist in Einwegflaschen angeboten werden, passen sie nicht zur Mehrweg-Orientierung des Fachhandels.

Getränke News: Was sind nun Ihre nächsten Ziele?

Vogel: Ich sage immer „Wehret den Anfängen“. Wir sind doch alle für Umweltschutz und Nachhaltigkeit. In Teilbereichen wird aber über das Ziel hinausgeschossen. Und es gibt viele Pauschalurteile, Halbwahrheiten und auch Doppelmoral. Man muss das gesamte Faktenwissen zur Verfügung haben, um sich ein Urteil erlauben zu können. Und das wollen wir zur Verfügung stellen. Mineralwasser ist für den Getränkehandel ein sehr wichtiges Produkt. Unser Job muss es sein, zu erreichen, dass die Konsumenten auch in Zukunft einen angemessenen Teil ihres Flüssigkeitsbedarfs mit Mineralwasser decken. Davon leben wir und unsere Familien. In dieser Hinsicht sitzen Hersteller und Handel in einem Boot.

Getränke News: Glauben Sie, dass der politische Druck noch zunehmen wird, vor allem, falls die Grünen Teil der neuen Bundesregierung werden?

Vogel: Es ist völlig egal, welche Parteien die Regierung stellen. Das Thema Nachhaltigkeit ist angekommen und wir alle werden uns noch mehr ums Klima kümmern müssen. Das ist auch gut. Man kann aber sehr wohl klimabewusst leben und trotzdem Mineralwasser konsumieren. Das wollen wir vermitteln.

Das Interview ist am 26.05.2021 in dem Online-Magazin Getränke News erschienen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Gemeinsame Pressemitteilung: Verbände starten Mineralwasser-Kampagne

Gemeinsame Pressemitteilung: Verbände starten Mineralwasser-Kampagne

 

 

Natürliches Mineralwasser ist einzigartig

 

Düsseldorf/Ascheberg/Bonn, 25. Mai 2021 – Wohl kaum etwas ist so wichtig für Mensch und Natur wie das Element Wasser. Doch Wasser ist nicht gleich Wasser. Zwischen natürlichem Mineralwasser und Leitungswasser werden allzu oft Vergleiche gezogen, die den unterschiedlichen Charakteristika beider Wasserarten nicht gerecht werden. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, haben der Bundesverband des Deutschen Getränkefachgroßhandels (BV GFGH) und der Verband des Deutschen Getränke-Einzelhandels (VDGE) zusammen mit dem Verband Deutscher Mineralbrunnen (VDM) die branchenübergreifende Kommunikationskampagne „Pro Mineralwasser“ initiiert. Ziel ist es, natürliches Mineralwasser in den Fokus der Verbraucher:innen zu rücken und über die Vorzüge des qualitativ hochwertigen Naturprodukts zu informieren. Der Getränkehandel und die deutschen Mineralbrunnen gaben nun den Startschuss für die gemeinsamen Aktivitäten.

„Den Konsumentinnen und Konsumenten wird von verschiedenen Seiten suggeriert, dass Leitungswasser eine gleichwertige Alternative zu natürlichem Mineralwasser sei. Leitungswasser und Mineralwasser sind jedoch zwei grundverschiedene Produkte. Hierüber wollen wir informieren und aufklären“, erläutert Dirk Reinsberg, geschäftsführender Vorstand des BV GFGH, das Ziel der breitangelegten Kommunikationsinitiative. In den mehr als 8.000 Verkaufsstellen des Getränkefachhandels und des Getränke-Einzelhandels in Deutschland werden Verbraucher:innen ab heute mit verschiedenen Kommunikationsmaßnahmen auf den besonderen Wert des Naturprodukts Mineralwasser aufmerksam gemacht. Sie erhalten die Möglichkeit, sich direkt am Point of Sale (POS) über die wesentlichen Aspekte von natürlichem Mineralwasser zu informieren und auf dieser Basis eine bewusste Kaufentscheidung zu treffen. Insbesondere sollen dabei den Verbraucher:innen auch die Unterschiede zum Wasser aus dem Hahn verdeutlicht werden. „Mineralwasser gehört zu den wichtigsten Absatzsegmenten unserer Mitglieder. Mit der Kampagne möchten wir die einzigartigen Vorzüge des Naturprodukts Mineralwasser, das eben nicht gleichwertig durch Leitungswasser und Wassersprudler ersetzt werden kann, anschaulich in den Fokus rücken“, erklärt Andreas Vogel, Vorstand des VDGE.

Wesentlich mitgestaltet wird die Informationskampagne von den rund 200 Mineralbrunnen in Deutschland. Dabei stehen verschiedene Aktivitäten in den sozialen Medien sowie lokale und regionale Aktionen im Mittelpunkt. „Natürliches Mineralwasser zeichnet sich durch seine hohe Qualität und Reinheit, die große Vielfalt dieses einzigartigen Naturprodukts und damit verbunden durch einen unverwechselbaren Geschmack jedes einzelnen Mineralwassers aus. Diese Botschaften wollen wir wahrnehmbar in die Fläche tragen“, betont Udo Kremer, Geschäftsführer des VDM. „Die Menschen in Deutschland decken ihren Flüssigkeitsbedarf von etwa 1,5 Litern pro Tag zu einem Drittel mit natürlichem Mineralwasser. Es ist damit das beliebteste Kaltgetränk in Deutschland und leistet einen wertvollen Beitrag zu einer gesunden Ernährung.“

Im Mittelpunkt der branchenübergreifenden Kampagne stehen die vier Themenbereiche Vielfalt & Geschmack, Kreislaufwirtschaft, Sicherheit und Naturreinheit. In den kommenden Monaten wird eine Reihe von aufmerksamkeitsstarken Motiven mit aussagekräftigen Slogans veröffentlicht, die die Kernthemen aufgreifen und die Vorteile von natürlichem Mineralwasser hervorheben.

Der Bundesverband des Deutschen Getränkefachgroßhandels e.V. (BV GFGH) setzt sich für die Interessen seiner rund 500 mittelständischen Unternehmen des Getränkefachgroßhandels ein, die über 80 Prozent aller Biere, 40 Prozent aller Mineralwässer, 30 Prozent aller Erfrischungsgetränke sowie 20 Prozent aller fruchthaltigen Getränke managen. 2018 erwirtschafteten rund 47.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in etwa 3.500 deutschen Betrieben einen Jahresumsatz von rund 23 Milliarden Euro. Die Mitgliedsunternehmen des BV GFGH haben daran einen Anteil von etwa 80 Prozent.

Der Verband des Deutschen Getränke-Einzelhandels e.V.(VDGE) vertritt die Interessen von rund 2.350 und damit knapp 30 % der insgesamt ca. 8.000 Getränkefachmärkte in Deutschland. Als wichtiger Wirtschaftsfaktor in ihrer Region stehen seine Mitglieder für stabile Arbeitsplätze, gute Arbeitsbedingungen und eine faire Entlohnung. Die angeschlossenen Getränkefachmärkte gewährleisten bundesweit einen zügigen und sicheren Einkauf, bei dem aus einem umfangreichen Warensortiment unter besonderer Betonung ökologisch vorteilhafter regionaler Marken und Mehrweggebinde mit gutem Gewissen nachhaltige Kaufentscheidungen getroffen werden können.

Der Verband Deutscher Mineralbrunnen (VDM) vertritt die politischen und wirtschaftlichen Interessen der Mineralbrunnenbranche. Die rund 200 überwiegend kleinen und mittleren deutschen Mineralbrunnen-Betriebe füllen über 500 verschiedene Mineral- und 27 Heilwässer sowie zahlreiche Mineralbrunnen-Erfrischungsgetränke ab. Mit rund 12.500 Arbeitnehmern sind sie wichtige Arbeitgeber der Ernährungsindustrie. Im Rahmen der Anfang 2021 gemeinsam mit der Genossenschaft Deutscher Brunnen (GDB) gestarteten Brancheninitiative „Klimaneutralität 2030“ begleitet der VDM die deutschen Mineralbrunnen auf dem Weg in die Klimaneutralität. Bis spätestens zum Jahr 2030 soll die gesamte Prozesskette von natürlichem Mineralwasser klimaneutral gestellt werden.

Bei Rückfragen:
VDM – Verband Deutscher Mineralbrunnen e. V.
Maik Hünefeld, Leiter Kommunikation
Tel.: 0228 – 95990-21
E-Mail: maik.huenefeld@vdm-bonn.de

Handel mit Mehrwegprodukten ist gelebter Klimaschutz

Handel mit Mehrwegprodukten ist gelebter Klimaschutz

 

Mit Beschluss vom 24. März 2021 hat der Erste Senat des Bundesverfassungsgerichts Klimaneutralität zum Verfassungsgrundsatz erklärt.

Das Gericht hat den Grundsatz der Generationengerechtigkeit damit so eindrucksvoll wie selten zuvor zur Maßgabe seines Handelns gemacht. Eine Verschiebung der Last auf nachfolgende Generationen sei nicht verfassungskonform, unbequeme Entscheidungen dürfen nicht einfach verschoben oder offen gelassen werden. Grundlage und fortan „justiziable Rechtsnorm“ ist Artikel 20a des Grundgesetzes. Darin heißt es: „Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen.“ Die „intertemporale Freiheitssicherung“, also die generationenübergreifende und faire Verteilung von Lasten, ist nun einklagbar geworden.

Die Getränkebranche und der Bundesverband treiben den Handel mit Mehrwegprodukten seit Jahren voran und setzen sich somit auch konsequent für Klimaschutz ein.

Mehr zu der Entscheidung lesen Sie hier.

Wir sind #biereit!

Wir sind #biereit!

Die aktuelle schrittweise Öffnung der Gastronomie ist ein guter und wichtiger Schritt für unsere Branche. Gleichzeitig stellt sie eine große organisatorische Herausforderung dar. Nach sechsmonatiger „Durststrecke“ müssen (nahezu) von heute auf morgen Infrastrukturen wieder bereitgestellt und Prozesse ins Laufen gebracht werden, Personal zurückgeholt oder neu eingestellt werden, Vorräte aufgestockt und Türen geöffnet werden.

Aber: Gemeinsam sind wir #biereit! Die Mitglieder des BV GFGH stehen gemeinsam mit den deutschen Bierbrauer*innen und Gastronom*innen in den Startlöchern. Die Getränkebranche ist stark, kreativ und vor allem froh darüber, wieder durchstarten zu dürfen.

Der Deutsche Brauer-Bund begleitet als Spitzenverband der Brauwirtschaft die Wiedereröffnung der Gastronomie mit der Social-Media-Kampagne „Wir sind #biereit“.

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Gastgewerbeumsatz im März 2021 um 4,5 Prozent gegenüber Vormonat gestiegen

​Der Gastgewerbeumsatz steigt im März 2021 real und nominal um 4,5 Prozent gegenüber dem Vormonat und wächst somit das zweite Mal in Folge. Trotzdem leidet die Branche weiterhin schwer unter den im März andauernden Schließungen der Gastronomie und Hotels. Im Vergleich zum Vorjahr sinkt der Märzumsatz real um 40,8 Prozent (nominal minus 38,9 Prozent).

Bei den Beherbergungsunternehmen reduziert sich der Umsatz im März gegenüber 2020 real und nominal um 61,2 Prozent. Die Gastronomie erzielt ein reales Umsatzminus von 30,9 Prozent (nominal minus 28,4 Prozent), das getränkeintensivere Gaststättengewerbe ein reales Minus von 34,1 Prozent (nominal minus 31,4 Prozent). Die Schankwirtschaften (real minus 71,0 Prozent, nominal minus 68,9 Prozent) sowie die Caterer und sonstigen Verpflegungsdienstleister (real minus 22,6 Prozent, nominal minus 20,4 Prozent) müssen ebenfalls starke Abschläge hinnehmen.

Kumuliert sinkt der Umsatz des Gastgewerbes im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr real um 62,2 Prozent (nominal minus 60,9 Prozent). Die Beherbergungsunternehmen verzeichnen im selben Zeitraum ein reales sowie nominales Minus von 77,2 Prozent, die Gastronomen ein reales Minus von 54,6 Prozent (nominal minus 52,9 Prozent), die Caterer ein reales Minus von 39,2 Prozent (nominal minus 37,5 Prozent) und das getränkeintensivere Gaststättengewerbe ein reales Minus von 59,4 Prozent (nominal minus 57,6 Prozent). Die Schankwirtschaften weisen einen desaströsen realen Umsatzrückgang von 83,6 Prozent (nominal minus 82,4 Prozent) aus.

Die sich abzeichnenden schrittweisen Öffnungen werden der Branche spätestens ab Mai zu weiterem Aufschwung verhelfen.

Quelle: Statistisches Bundesamt