Neue Kampagne für Mehrweg

Neue Kampagne für Mehrweg

Auf dem Foto v.l.n.r.: Matthias Walter (Mitglied der Bundesgeschäftsführung Deutsche Umwelthilfe, Pressesprecher und Leitung Kommunikation), Barbara Metz (Bundesgeschäftsführerin Deutsche Umwelthilfe), Dr. Jens Oldenburg (Geschäftsführer STIFTUNG INITIATIVE MEHRWEG), Dirk Reinsberg (Geschäftsführender Vorstand Bundesverband des Deutschen Getränkefachgroßhandels e.V.), Andreas Vogel (Vorstand des Verbandes des Deutschen Getränke-Einzelhandels)

 

Mit ihrer bislang größten Informationskampagne unter dem bekannten Motto „Mehrweg ist Klimaschutz“ macht die Mehrweg-Allianz auf die Vorteile von Getränken in Mehrweggebinden aufmerksam. In über 5.000 Betrieben des Getränkehandels soll sie über die wiederbefüllbaren Flaschen als klimafreundlichste Getränkeverpackung informieren. Im Mittelpunkt der Aktion steht ein Gewinnspiel, bei dem 20 Familien jeweils ein ganzes Jahr lang mit Freigetränken aus Mehrwegflaschen versorgt werden. Der Startschuss für die Kampagne fiel heute bei einer Pressekonferenz, zu der die Deutsche Umwelthilfe (DUH) einlud.

Darin erneuerte die Mehrwegbranche auch ihre bekannten Forderungen an die Politik. Angesichts der sich zuspitzenden Klimakrise und der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern sei die Vermeidung unnötiger Einweg-Plastikverpackungen wichtiger denn je, so die DUH. Seit über drei Jahre werde die im Verpackungsgesetz festgeschriebene Mehrwegquote von 70 Prozent deutlich verfehlt, kritisierte Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH. Sie liege aktuell bei lediglich 42 Prozent. Die Bundesregierung müsse sich endlich von ihrer „Placebo-Politik“ verabschieden, so Metz.

Einweggebinde nehmen weiter zu

Auch die im Koalitionsvertrag vereinbarte Mehrwegförderung im Getränkebereich sei „bisher nicht einmal in Ansätzen erkennbar“. Der Getränkemarkt entwickle sich indessen weiter Richtung Einweg, mahnte Günther Guder, geschäftsführender Vorstand von Pro Mehrweg. Während etwa der Biermarkt laut Marktforschung im letzten Jahr 3,2 Prozent zurückgegangen sei, habe Bier in Dosen um 3,6 Prozent zugelegt. Inzwischen werde jedes zehnte Bier in Dosen verkauft, so Guder.

Ausschnitt aus dem Kampagnen-Motiv (Foto: DUH-Montage/Florian Reimann)

Neben dem ökologischen Vorsprung sei Mehrweg auch ökonomisch bedeutsam, führte Dirk Reinsberg, geschäftsführender Vorstand des GFGH-Bundesverbands, aus: Getränke in Mehrweggebinden würden meistens von mittelständischen Unternehmen hergestellt und vermarktet und schafften damit besonders viele regionale Arbeitsplätze.

Forderung nach Einweg-Abgabe erneuert

Die Umwelt- und Wirtschaftsverbände fordern deshalb von Umweltministerin Steffi Lemke sofortige Maßnahmen zur Einhaltung der Mehrwegquote. Konkret stellt sich die Mehrweg-Allianz eine Abgabe auf Einweg-Plastikflaschen, Dosen und Getränkekartons von mindestens 20 Cent vor. „Der anhaltende Mehrweg-Boykott von Akteuren wie Aldi oder Lidl ist nicht länger hinnehmbar. Eine Lenkungsabgabe von 20 Cent macht die negativen Umweltauswirkungen von Einweg-Verpackungen sichtbar und setzt ökonomische Anreize für Unternehmen, auf Mehrweg umzustellen“, so die Gruppe.

Über die Informationskampagne fordert die Allianz zudem rechtliche Regelungen für mehr Transparenz beim Getränkekauf. Damit Verbraucher klimafreundliche Kaufentscheidungen treffen könnten, müssten Einweg und Mehrweg zusätzlich zu den bestehenden Hinweisen an den Regalen auch auf der Verpackung gekennzeichnet werden.

Über die Mehrweg-Allianz

Die „Mehrweg-Allianz“ setzt sich zusammen aus der Deutschen Umwelthilfe (DUH), der Stiftung Initiative Mehrweg (SIM), dem Bundesverband des Deutschen Getränkefachgroßhandels (BV GFGH), dem Verband des Deutschen Getränke-Einzelhandels (VDGE), dem Verband Private Brauereien Deutschland und dem Verband Pro Mehrweg.

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Gekürt: Deutschlands beste Getränkehändler 2022

Gekürt: Deutschlands beste Getränkehändler 2022

Gemeinsam mit der RUNDSCHAU für den Lebensmittelhandel, dem Magazin GETRÄNKEFACHGROSSHANDEL und dem Fachmagazin WEIN+MARKT kürt der BV GFGH jedes Jahr Deutschlands beste Getränkehändler. In diesem Jahr konnten sich insgesamt acht Märkte durchsetzen: drei Getränkeabteilungen im LEH und im Segment der Fachmärkte gab es fünf Sieger.

Weitere Infos unter: https://www.rundschau.de/artikel/deutschlands-beste-getraenkehaendler-wahre-champions

„Es ist ein wirtschaftliches Fiasko“ – Getränke News sprach mit Dirk Reinsberg

„Es ist ein wirtschaftliches Fiasko“ – Getränke News sprach mit Dirk Reinsberg

 

Die aktuelle Situation aus andauernder Pandemie und Krieg in Europa ist mit Blick auf den Getränkefachgroßhandel ein „wirtschaftliches Fiasko“. Dirk Reinsberg, geschäftsführender Vorstand des BV GFGH, sprach mit dem Magazin Getränke News! Über die aktuellen Sorgen und Herausforderungen für die Branche, aber auch über die Forderungen an die Politik.

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Getränkefachgroßhandel erzielt positive Umsatzentwicklung zum Start in 2022

Getränkefachgroßhandel erzielt positive Umsatzentwicklung zum Start in 2022

Der Getränkefachgroßhandel startet mit einer grundsätzlich positiven Entwicklung in das Jahr 2022: Im Vergleich zum Vorjahres-Januar konnte die Branche im Januar 2022 ein reales Plus von 13,8 Prozent (nominal 16 Prozent) erwirtschaften.

Im Vergleich zum Vormonat Dezember 2021 sanken die Umsätze jedoch um real minus 32,2 Prozent (nominal minus 31,4 Prozent).

Quelle: Statistisches Bundesamt

Bierabsatz im Februar im Vergleich zum Vorjahr zweistellig im Plus

Bierabsatz im Februar im Vergleich zum Vorjahr zweistellig im Plus

Dank geöffneter Gastronomie, Hotellerie und erster Veranstaltungen liegen die Februar-Absätze im Vergleich zum Vorjahr zweistellig im Plus. Und dennoch fehlen den Brauern und dem Getränkefachgroßhandel gegenüber Februar 2020, dem letzten Monat vor der Pandemie, mehr als 500.000 hl.  Aufgelaufen, also einschließlich Januar, liegen die Absätze sogar um 2 Mio. hl hinter dem Wert von 2020 zurück.

Auch wenn Januar und Februar im Rahmen des Möglichen damit für die Branche positive Zahlen bescherten, lassen die nächsten Monate befürchten, dass die positive Entwicklung durch die Ukraine-Krise einen Abbruch erfährt, denn noch sind die Auswirkungen des Krieges in die Zahlen nicht eingepreist: Der Wegfall der Exporte nach Russland (dem zweitwichtigsten Ausfuhrland für deutsches Bier) und die Auswirkungen der drastischen Energiepreis sowie massiv verteuerter Rohstoffe und Materialien werden zweifelsohne tiefe Spuren in der Absatzentwicklung hinterlassen.

Im Bundesländervergleich für den Februar 2022 führt Hessen erneut mit einem Plus von 26 Prozent. Sachsen-Anhalt liegt weiterhin hinten mit einem Minus von 12,3 Prozent. Berlin/Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern verzeichnen ebenso wie im Januar ein Minus.

Quelle: Statistisches Bundesamt