Die Gastronomie- und Veranstaltungsbranche wurde besonders hart von den Auswirkungen der Corona-Krise getroffen. Weil Gastwirte und Veranstalter die wichtigsten Partner von Brauereien sind, kämpfen diese nach wie vor mit ausbleibenden Absätzen.
Im Juni verzeichnen die deutschen Brauer im Inland ein Minus von 1,8 Prozent im Vergleich zu 2019. Der Bierexport bricht um 2,2 Prozent ein. Der Export in EU-Staaten bleibt mit einem Minus von 17,8 Prozent weiter deutlich zurück. Aus den Zahlen ergibt sich ein Minus von 1,9 Prozent beim Gesamtbierabsatz. Dieser zeigt wie gewohnt große Unterschiede zwischen den Bundesländern. Sachsen-Anhalt erzielt als eines von wenigen Bundesländern ein Absatzplus (15,0 Prozent). Hessen erleidet hingegen ein Minus von 22,4 Prozent. Biermischgetränke sinken bundesweit um 8,0 Prozent. Kumuliert betrachtet sinkt der Gesamtbierabsatz einschließlich Juni 2020 um 6,6 Prozent, die Ausfuhr um 9,6 Prozent sowie der Inlandsabsatz um 5,9 Prozent. In den Zahlen bleiben alkoholfreie Biere und alkoholfreie Biermischgetränke wie immer unberücksichtigt.
Es ist zu berücksichtigen, dass der Vergleichsmonat in 2019 sehr schwach war und die aktuellen Zahlen somit nur sehr bedingt Aufschluss über die derzeitige Situation geben. Die desaströsen Verluste beim Fassbier-Absatz sind trotz der wiedereröffneten Gastronomie – mit reduzierter Kapazität – nicht auszugleichen. Und auch bei großen Events und Feiern werden wir noch lange auf eine Rückkehr zur Normalität warten müssen. Es wird sich zeigen, wie die Lage das Konsumverhalten der Menschen verändert. Positiv ist, dass die Menschen noch immer Lust auf Bier haben. Das zeigt das rasante Wachstum im Segment der Flaschenbiere.
Quelle: Statistisches Bundesamt